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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 4. Abhandlung): Das altaegyptische Schlangenspiel — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37771#0006
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6

H. Ranke:


Abb. 3. Darstellung des Schlangenspiels, nach einem Grabrelief der
5. Dynastie (LD II, 61a).

und welches der ihm zugrunde liegende Gedanke war* 1, darüber
erfahren wir nichts.
Diese beiden Darstellungen des Schlangenspiels aus Saqqära
werden nun durch einige Originalbretter — bezw. Nachbildungen
solcher Bretter in dauerhafterem Material2 — ergänzt, die wohl
alle aus Gräbern der Frühzeit stammen. Von solchen Original-
brettern sind meines Wissens bisher nur vier vollständige3 ver-
öffentlicht bezw. erwähnt worden:
wieviel Kugeln — und wieviel von jeder Farbe — der Gegner in der Hand
halte, und dem Resultat dieses Ratens entsprechend habe jeder seine Figur
„um soviel Punkte als er gewonnen hatte“ auf den Windungen der Schlange
vorwärts rücken dürfen.
1 Man möchte an eine Löwenjagd denken — freilich wäre der Leib
einer Schlange ein etwas merkwürdiges Jagdgefilde!
2 Wie sie den Verstorbenen zum Gebrauch im Jenseits mitgegeben
wurden.
3 Zahlreiche Bruchstücke von weiteren Schlangenbrettern aus blauer Fay-
ence hat Amölineau in den Grabkammern des Königs Prj-lb-sn der 2. Dynastie
bei Abydos gefunden (Amelineau, Les nouvelles fouilles d’Abydos 1897/98,
S. 494f.). Leider sind diese Bruchstücke aber (vgl. ib. pl. 47, Nr. 8—11) so
willkürlich aneinandergefügt und „ergänzt“ worden, daß die bei dieser Rekon-
struktion zustandegekommenen Spielbretter (Abb. 7) in ihren Details nach Ame-
lineaus eigenem Urteil nicht als zuverlässig gelten können. Immerhin läßt
sich Folgendes erkennen: 1. Die Anordnung der Schlange — Schwanzspitze
außen, Kopf im Zentrum der Spirale — ist die gleiche wie bei den Brettern A
und B. Die Zahl der Spiralwindungen dagegen ist größer; es ist möglich,
daß es bei allen drei Brettern 7 solcher Windungen waren. 2. Die vertieften
Querstreifen, dem Mittelpunkt der Scheibe zustrebend, zeigen sich auch auf
ihnen. 3. Spuren von einem Griffe sind nur bei Nr. 8 zu erkennen, wo ich
auf der 4. Spiralwindung (vom Rand aus gezählt) eine Durchbohrung zu sehen
glaube. 4. Das Zentrum scheint nur bei Nr. 10 im Original erhalten zu sein.
Es zeigt einen kleinen freien Raum, neben dem eine merkwürdig gekrümmte
raupenartige Gestalt erscheint. Der Durchmesser der rekonstruierten Tafeln
 
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