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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 4. Abhandlung): Das altaegyptische Schlangenspiel — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37771#0015
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Das altägyptische Schlangenspiel.

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gestanden hatte, umgibt sie von nun ab den Gott bis zum Ende
seiner Fahrt und beschützt ihn gegen alle Fährnisse mit ihren
vielfachen Windungen1. Der Sonnengott wird infolgedessen gele-
gentlich geradezu als imj mhn.j „der in seinem Mhn Befindliche“
bezeichnet2.
Mhn heißt ferner eine Schlange, „in der“ oder „in deren Win-
dungen (kab.w)“ gewisse Götter hausen in einem jener dunklen
Räume, die das Schiff des Sonnengottes in der Nacht passiert3,
und auch die Schlange, die in der 7. Stunde sich schützend über


Abb. 9. Darstellung des Schlangenspiels nach einem Grabrelief der
26. Dyn. (Wilkinson, Manners 1878, Band II, 54.)
das „Fleisch des Osiris“ windet und drohend gegen seine Feinde
sich aufbäumt, wird durch eine Beischrift als Mhn bezeichnet4.

1 Vgl. die Darstellungen, z. B. im Grabe Sethos des Ersten: Möm. Miss.
II, 11,4; IV, 2.5.11. — Eine späte Darstellung z. B. Hawkins, Beimore
tablets Nr. 16.
2 Totb. 64, 45 hat Aa ij.n.j r m33 R\ die Varianten dagegen setzen
statt K ein: imj mhn.f. Vgl. auch Pap. Berlin 30^9, 7, 4. Sethosgrab IV, 47.
Davies-Gardiner, Tomb of Amenemhet pl. 37 [und 42], Horizontalzeile. —
Auch der Spruch Totb. 131, der dem Verstorbenen das Einsteigen in das
Schiff des Sonnengottes ermöglichen soll, erwähnt den Mhn, dem hier eine
Dauer von „Millionen, ja 2 Millionen von Jahren“ zugeschrieben zu werden
scheint. Vgl. Budge, Book of the Dead p. 287. Greenfield Pap. pl. 26, 8.
Davies-Gardiner, Tomb of Amenemhet pl. 42.. Pap. of ITunefer etc. sheet 17.
Naville, Pap. funer. de la 21me Dyn. II pl. 39. Leps. Totb. 54. Die einzige
erhaltene Vignette zu diesem Spruche (Greenfield Pap.) zeigt das Sonnen-
schiff, in ihm auf einem Untersatz die von der „Uräusschlange“ (= mhn?\
vgl. unten S. 21, Anm. 2) umringelte Sonnenscheibe, vor ihr ein Gestell mit
Opfergaben. — Vgl. auch den Amonshyrnnus Berlin Pap. 3056, 7,11 (Dyn. 22),
wo von dem ,,Mhn in deiner Kapelle“ (mhn Imj kaj.k) die Rede ist.
3 So nach Totb. 168 D (Budge, Book of the Dead Text p. 434), und zwar
in der zwölften krr.t.
4 Sethosgrab IV, 48.
 
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