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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 6. Abhandlung): Der Staat bei den Scriptores historiae Augustae — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37773#0013
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Der Staat bei den Scriptores historiae Angustae. 18
ribus sine crimine senatoribus dignitates tribunicias aeäüicicisque con-
cessit. Jene zuerst angeführte Stelle beruht auf 20, 10, 1 viginti
viros <consulares>* 1 —- illos sane viginti senatus ad hoc creaverat,
nt divideret his Italicas regiones coitra Maximinum pro Gordianis
tuendas. Der Fälscher aber dachte sich, bei der großen Gefahr
hätte man den ganzen Senat mobil gemacht2. Wenn aber in dieser
Zeit auch ein Prätorier, also wie die Consulares ein früherer
Träger des Imperiums, auf einer Inschrift mit den Verteidigungs-
maßregeln betraut erscheint3, so kann das den Fälscher nicht retten.
Denn noch einmal hat er von diesen viginti consulares Gebrauch
gemacht, und zwar in Form einer Ehrengesandtschaft an Maximus.
21, 12, 4 misst sunt clenique ad eum legati Senator es viginti, quorum
nomina sunt apud Cordtim (in his consulares quattuor, praetorii
octo, octo quaestorii) cum coronis et senatus consulto, in quo ei statuae
auratae equestres dccernebantur. Der Consulares sind hier nur vier
wegen 1, 22, 13 quattuor consulares per omnem Itcdiam iudices con-
stituit; die Ehrung nach dem Vorbild des Lepiclus, Cicero Philipp.
5, 41 eique statuam equestrem inauratam in rostris aut quo alio loco
in foro velit ex huius ordinis sententia statui placere. Er verstand
Ciceros Worte von mehreren Statuen wegen der Wahl cles Ortes.4
Das Bild, das Cicero von der Verheerung, die Italien durch Antonius
drohte, in den Philippicen entwirft, gleicht völlig dem Schrecken,
der nach Herodian vor Maximinus Namen einherging, dachte der
Fälscher.
Nochmals erscheint die Reihe der Beamten in einer Stelle, die
der genauen Analyse bedarf. 20, 11, 2 non legitimo sed indicto die
consul iam domi conventus cum praetoribus, aecUlibus et tribunis

Männer, welche das normale Alter für die Bekleidung dieser' Ämter bereits
überschritten, hatten, also verschieden von der acllectio des ersten Satzes.
1 Muß der Fälscher noch gelesen haben, da sie das Vorbild für jene
Stelle sind, sowie auch für 21, 12,- 4; vgl. unten.
2 Ganz ähnlich und nicht minder widersinnig berichtet LIV1US 26, 10,
11 (beim Herannahen Harmibals) placuit omnes qui äictatores consules censoresve
fuissepii cum imperio esse. Die Consulare jener Zeit umfassen auch die
gewesenen Diktatoren und Censoren, also gefälscht nach dein ordo magistratuum.
Bei der Verteidigung der Festung Rom handelt es sich vielmehr um die
Einheit der Befehlgeb fing, die durch die Anwesenheit der Gousuln in der Stadt
gesichert war. Und eine solche Überlieferung wagt man jetzt wieder gegen
einen Polybius auf den Schild zu heben.
3 CIL. XIII6763 nach meiner Lesung und Ergänzung.
4 Vgl. auch Heidelb. Sitzungsber. 1918, 13, 45.
 
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