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Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 8. Abhandlung): Vita contemplativa: Festrede zum zehnjährigen Stiftungsfeste der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Stiftung Heinrich Lanz — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37775#0028
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F. Boll:

gesch. I 11. — „Erst bei den Griechen“: weder ägyptische noch jüdische
Dichtung (etwa ein Stück wie „Der Lebensmüde“ im Ägyptischen oder die
Psalmen oder Hiob) ist völlig vergleichbar.
S. 8. Thaies Weltfremdheit s. u. S. 31; in Wahrheit war auch er
politisch tätig, vgl. Herodot 1 170 (Einigung Joniens). Thaies (vgl. Diels
FVS 14, 5; 8, 19) und die späteren Philosophen als Wundertäter: s. den
Exkurs in Erwin Pfeiffers Stud. z. aat. Sternglauben (Stoicheia Heft 2),
S. 93 ff.
S. 9. Anaxagoras: von den bei Diels FVS I 299 angeführten Stellen
vgl. für den Gegensatz der populären Anschauung bes. auch die bei Arist.
Eth. Eud. I 4 p. 1215 b 6: Αναξαγόρας μέν ό Κλαζομένιος έρωτηθείς τίς 6
εύδαιμονέστατος, ούθείς, είπεν, ών σύ νομίζεις, άλλ’ άτοπος άν τίς σοι φανείη· τούτον
δ’άπεκρίνατο τον τρόπον έκεΐνος όρων τον έρόμενον άδύνατον ύπολαμβάνοντα μή
μέγαν όντα καί καλόν ή πλούσιον ταύτης τυγχάνειν τής προσηγορίας (vgl. die Ge-
schichte von Solon und Kroesus). αύτός δ’ί'σως <μετο τον ζώντα άλύπως καί καθα-
ρώς προς τό δίκαιον ή τίνος θεωρίας κοινωνουντα θείας, τούτον ώς άνθρωπον είπεΐν
μακάριον είναι.
S. 9. Zu den angeführten typischen Zügen bei Sokrates vgl. bes.
die Apologie (p. 28, 31 f.), Phaidros p. 230 CD; H. Maier, Sokrates, S. 297. —
Wissenschaftliche Organisatoren: s. bes. Usener, Organisation der wissen-
schaftlichen Arbeit (Vorträge und Aufsätze, S. 67ff.); über frühere Ansätze
zur Schulbildung, die für uns freilich wenig faßbar sind, Diels in den „Philos.
Aufsätzen für Ed. Zeller“ (1887), S. 239ff. — „Synoptiker“: nach dem
bekannten Wort des Plato, Ptep. VII 537 C ό μέν γάρ συνοπτικός διαλεκτικός,
ό δέ μή ου.
S. 10. Die Philosophen als Zuschauer vor der Bühne des Lebens:
Luk. Nigr. c. 18; als die Zuschauer bei der Festversammlung in Olympia:
das Wort des Pythagoras, das aus einem Dialog des Herakleides v„om Pontos
stammt, s. Cic. Tusc. V 8f.; π. ύψους 35, 2; Jambl. vit. Pyth. 58; vgl. Epiktet
II 14, 23ff. (die Philosophen als φιλοθεάμονες); Dio Chrys. or. 80 (63) 1 f.
— Die Geschichte von Platon: Cic. de rep. 1 17, 29.
S. 11. Respekt der athen. Handwerker z. B. vor Stilpon: Diog. Laert.
II 119. Ehrfurcht, die Platon für die Wissenschaft erweckt: Plut. Nie. c. 23.
— Die „Mysterien“ der Forschung: der Ausdruck schon in Aristophanes’
Wolken v. 143, vgl. die Einweihungsszene 252 ff.; dann bei Platon, z. B. Gor-
gias 497 C, Sympos. 209 E u. ö.; Pythagoras nach Hippol. ref. haer. I 2, 3
= Diels Doxogr. p. 555, 22 (θαυμάσας δέ τήν διοίκησιν των όλων ήξίωσε τά
πρώτα σιγάν τούς μαθητάς οίονεί μύστας τού παντός εις τον κόσμον ήκοντας κτλ.)
Philo de Abr. §122 ρ. 19 Μ.; Anth. Pal. IX 540 = Diog. La. IX 16; vgl. weiter
Lobeck, Aglaoph. I 123ff. Häufiger Vergleich „der höchsten philosophischen
Tätigkeit oder der vorzeitlichen Ideenschau“ mit den έποπτεΐαι der Mysterien bei
Platon: vgl. Rohde Ps. II 279, 1, auch Heidel, Zs. f. Relig.-Psvch. III (1910)
379; έποπτεύειν schon bei Empedokles fr. 110, 2 Diels. Die Welt als ein
Mysterium: Kleanthes fr. 539, Arnim I p. 123; dazu verglichen Diels
(Doxogr. p. 592) und Arnim Dio Chrys. XII 34. Die Dichter als unvoll-
kommen in das große Mysterium Eingeweihte: Dio XXXVI 33f. — Cicero
als Erbe des Scipionenkreises (vgl. Zielinski, Cicero im Wandel der Jahr-
 
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