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Bresslau, Harry; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 2. Abhandlung): Ein Versuch, Leopold Ranke nach Heidelberg zu berufen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37793#0004
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Harry Bresslau:

Schaft am Bundestage den Freiherrn vom Stein bei der Gründung
der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde im Jahre
1819 unterstützt und als erster Sekretär ihrer Zentraldirektion in
den Anfängen der Monumenta Germaniae historica eine nicht
unbedeutende Rolle gespielt hat. Dabei war er mit Pertz in
nähere und freundschaftliche Beziehungen getreten und er spann
diese in gelegentlichem Briefwechsel mit jenem auch dann fort,
als er längst aus der unmittelbaren Verbindung mit der Gesell-
schaft und den Monumenten ausgeschieden war. Im Dezember
1820 war er von Frankfurt abberufen und zum Vertreter Badens
bei der Rheinschiffahrtskommission in Mainz ernannt worden und
am Schlüsse des nächsten Jahres vom Sekretariat der Gesell-
schaft für ältere deutsche Geschichtskunde ganz zurückgetreten.
Er wurde 1832 Geheimer Hofrat bei der Kreisregierung in Mann-
heim und 1833 ins Staatsministerium in Karlsruhe berufen, wo er
besonders dem Freiherrn Karl Johannes von Reitzenstein, den
der Großherzog Leopold 1832 zum Präsidenten des Staatsmini-
steriums ernannt hatte, nahe stand. Im Aufträge des Minister-
präsidenten ist der erste der beiden Briefe Büchlers an Pertz
geschrieben, die ich mitteile; der zweite gibt Pertz Nachricht
vom Verlauf der Verhandlungen, die infolge des ersten angeknüpft
waren. Zu beiden sind nur einige kurze Erläuterungen hinzu-
zufügen.
Zwischen dem ersten dieser Briefe, der das Datum des 3. No-
vember 1839 trägt, und dem zweiten, der am 15. Februar 1840
geschrieben ist, liegen einige weitere Schriftstücke — die Antwort
Pertzens an Büchler, ein Schreiben, wahrscheinlich gleichfalls von
Büchler, an Ranke und dessen Antwort, ein anderes Schreiben an
Gustav Adolf Harald Stenzel in Breslau und dessen Antwort
— die kennen zu lernen ich leider vergebens versucht habe. Sie
sind weder im Staatsarchiv zu Karlsruhe zu finden, wo Herr Geheim-
rat Obser die eingehendsten Nachforschungen danach angestellt
hat, noch haben die Untersuchungen, die auf meine Bitte ange-
stellt sind, sie in den Akten des badischen Ministeriums für Kultus
und Unterricht oder in den alten Staatsministerialakten zutage
gefördert. Die Briefe von Pertz, Ranke und Stenzel und die
Konzepte der Briefe Büchlers an die beiden letzteren Gelehrten
— wenn es solche Konzepte überhaupt gegeben hat — sind wahr-
scheinlich in Büchlers Händen geblieben, und was aus dessen
Nachlaß nach seinem Tode (13. April 1858) geworden ist, habe ich
 
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