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Gradenwitz, Otto [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 6. Abhandlung): Akten über Bismarcks großdeutsche Rundfahrt vom Jahre 1892 — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37796#0096
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O. Gradexwitz :

eine fogialiftifcfje Verfammlung ftattgefunben f)at, unb eine Vanbe biefer
Seute an ben Söaf)nf)of gezogen War, um bort if)r V3efen §u treiben.
6 SBenn id) ben ©efammteinbrud ber lebten Sage gufammenfaffen barf,
fo lann id) eS nid)t anberS als inbent id) mir ben ©ebanlen §u eigen rnadfe,
welchem ^err üott (SrailSßeim biplontatifcßen Vertretern unb and) ber
württembergifcße höefanbte feiner Regierung gegenüber UuSbrud gegeben
ßat: bie tpulbigungen, inetd)e bem dürften ViSmard f)ier bargebradft
worben finb, tragen feinen ©tacßel nad) irgenb einer Vidjtung; fie ßaben
nur bie eine Sriebfeber: unauSlöfd) ließe Sanfbarfeit für bie ßerrlid)e
©abe ber beutfdjen (Sinßeit.
57. Pückler an Caprivi.
2. 7. 92.
(nicht: S. M. vorgelegt.)
©raf ißaul ©dfuWaloff ßat fid) auf ber Surcßreife oon Sßien nad)
Segernfee bem ßiefigen ruffifd)en ©efanbten gegenüber über bie Veweg»
grünbe auSgefbrodjen, welcße ißn bei Unnaßme ber (Sinlabung §ur £)od)-
geit bet> (Grafen Herbert ViSmard geleitet fjaben. (Sr ßabe brei Vtonate
Urlaub, betrachte fid) in Segernfee als ißriöatmann; als folcßer ßätte er
eS unritterlid) gefnnben einem alten fyeeitnbe bei einem [yamiliertfeft ben
Vüden iu teuren. (Sr tfabe babei auf eigene Verantwortung gefjanbett,
unb — ßat er fdfergenb fjinjugefügt, wenn iffnt bieS ben $al3 bredfe, fo
fei eS if)m lieber auf biefe Urt als auf eine anbere. ©raf Dftem@aden
War üeintid) berührt baoon, baß gürft ViSmard ben Votfdfafter 511m
Sauf bor ben Vuffen fombromittirt ßabe, inbent er ifjn einem Veporter
gegenüber als fein einftigeS gefügiges SSerf^eug ßinftellte. 9Ud)t weniger
groß War baS (Srftaunen beS ©efanbten über bie 2lrt, in weldfer geßeinte
Ueußerungen feines U'aiferS ber Öffentlicßfeit ßreiSgegeben unb bie beut»
fdfen Unter!) änbter bei ben ^anbelSberträgen bor (Suroßa bloßgeftellt
Würben.
2 Siefelben Unfdjauungen machen fid) in ber gefantmten anttlicßen
ÜEßelt gettenb. UnberS üerßält eS fid) mit ber großen SDtaffe beS gebilbeten
VotfS. (SS ift unmögtid) anS alten holitifdjen SageSgefbrädfen, bereu
SDcittetpnnft naturgemäß $ürft ViSmard ift, einen anberen (Sinbrud ^u
gewinnen, als ben einer tiefen Unßänglicßfeit an ben großen SDtttbegrünber
beS 9teid)S. Siefe Unf)änglid)feit gleicßt ber Siebe ber Uittber gur tDtutter;
ift fie bei ben einen böllig blinb, fo äußert fie fid) bei ben anbern, wenn id)
bei bem Vilbe berßarren barf, in bem brennenben SBunfdfe, ber Vater
möge ben Sreubrud) ber SDcutter gubeden, weit am (Snbe bie (Sßre ber
tDtutter and) bie ber Familie ift. Sie (Snergie, mit Welcher bie Ultra»
 
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