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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 4 — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38039#0007
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. IV.

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man ardlkar neben ardtg, mpB. artik, kerbakar neben kerbag,
mpB. karpak, u. s. w. Oder ist das inlautende R für N verlesen,
so daß die Zeichen resakunän meinen?1) Man vergleiche
mpB. r d da k n n bei West Gl.«feind. 144. [Die Darstellungen
Horns GIrPh. lb. 186 und Salemanns ebd. 1 a. 280 vermögen
das Rätsel des mpB. Adjektivausgangs k n, k n n nicht zu lösen.]
7. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß die Verbindung einer
Präposition mit einer davon abhängigen enklitischen Pronominal-
form in der älteren guten Zeit des BuchPahlavi beschränkt war
auf das Pron. 3. Pers., und zwar, wie ich weiter annehme, auf den
Singularkasus, also auf -s, bzw. — nur im MpT. vorkömmlich —
-h (s. u.).
Dabei kommen eigentlich nur die folgenden drei Präpositionen
in Betracht: (uriran.) *aua, *pati und *haca. Und zwar sind die
Verbindungen: mpB. ov-es (päz. havas2), pat-es (päz. pcidas) und
hac-eS (päz. azas); mpT. ö-h (’VH3), pad-es (PDYS) und ac-es (’OYS).
Für die Syntax gilt von ihnen allen gemeinsam: 1. sie haben
durchaus adverbialen Charakter, s.v. a. '[dajhin, hinzu, darin, hinein,
dadurch, dagegen, dabei, daraus, davon’, u. ähnh; 2. sie stehen
allermeist im Satzinnern; 3. sie dienen vorzugsweise dazu, einem
vorausgehenden kasuell unbestimmten Nomen des selben Satzes
seine besondere Beziehung zum Verbum zu verschaffen: die dati-
vische, lokativische, ablativisclie und instrumentale; womöglich
ß § 28. 2 steht dem nicht im Weg, der Text M.8 ist persisch.
2) Dargestellt mit an b da. Ich wollte das früher awis lesen und mit
uriran. *awi = ai. äbhl verbinden, besonders in Rücksicht auf die jAw. Ver-
bindung aoi.se Yt. 10. 136. Allein das mpT. öh spricht vielmehr dafür, daß
die Verbindung *aua enthält, also mit der mpB. Präposition ö zusammen-
gehört. Wie uriran. *aua-hai 5h geworden ist, so sollte man eigentlich für
*aiia-sai (mit übertragenem s, s. AirWb. 1726 No.) *ös erwarten. So steht tat-
sächlich ab und zu in den mpB. Handschriften, z. B. PahlRivDd. 60. 10, sowie
in den Päz and Hand Schriften, z. B. Sv. 11. 364; endlich sei noch auf die
Schreibung n 1 da (= ös) verwiesen, die sich DkM. 343. 22, 344. 2 findet. Doch
ist auf all das kaum viel zu geben. ov-es ist dem Anschluß an hac-es und pat-es
zu danken. — [Ich bemerke dazu, daß ich ov-es (mit o) nicht deshalb um-
schreibe, weil das Wort mit an b da dargestellt wird — das ist nicht ent-
scheidend —, sondern weil der a-Vokal vor einem z«-Laut dunkel — und vor
einem i-Vokal hell, s. Bthl. MiranM. 1. 45 No. 2 — gefärbt war, und zwar von
alters her, s. Bthl. BB. 13. 70, IF. 38. 23 ff. Ich habe nunmehr ov, ey in meiner
Umschreibung überall durchgeführt.]
3) Vgl. Bthl. Zum AirWb. 66 No. 1.

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