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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 4 — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38039#0009
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. IV.

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Beleg PahlT. 117. 4. f.: (u)1) pat-es 'vazurg rami'sn o hamük kisvar,
d. i. 'darob [kam] große Freude über das ganze Land' (Salemann),
nämlich wegen des zuvor erzählten Siegs im Schachspiel; es bezieht
sich also pat-es auf den Inhalt des vorausgehenden Satzes. So mag
auch PahlT. 117. 2 f. gemeint sein: 'Jiac-es pas taxtx x x catrang 'nihclt, &
d. i. 'hierauf (deinde post) wurde vom T. das Schachspiel aufgestelltb
Vielleicht ist aber statt hac-es vielmehr 'u-s zu lesen; s. unten § 16 a. —
An der Spitze des Nachsatzes — ein seltener Fall — kann sich
aber die Verbindung allerdings auch auf ein einzelnes Wort des
Vordersatzes beziehen. Dafür führe ich an: PahlT. 61. 4: 'ke rc~A io
sarm 'nest hac-es xvästak 'ma glr 'wer kein Schamgefühl hat, von
dem (davon) nimm kein Geld'; — Kn. 143: ka zamän i zät freie
mat hac-es 'pus I2) ... zät 'als die Zeit der Geburt herankam,
wurde von ihr3) ein Sohn . . . geboren’.
9. Als Beispiele für 3. nehme man: Kn. 166: 'an 'deh . . . 'ke4) i&
kanicak pat-es 'bat, d. i. 'jenes Dorf, in dem das Mädchen war’; ganz
wörtlich aber: . . . Dorf, welch (casus indeßnitus) das Mädchen
drin war. Ferner Kn. 58: artaxser 'xvarreli i keyan ov-es rasit, d. i.
'die keyämsche Herrlichkeit ist zu A. gelangt’, wo artaxser . . . ov-es
soviel ist als o artaxser; aber strenggenommen besagt der Satz 20
vielmehr: A. — diekey. Herrlichkeit ist hingelangt; s. oben § 8.
10. Ganz besonders deutlich drückt sich der adverbiale Wert
jener Verbindungen meines Erachtens darin aus, daß sie gegenüber
Zahl und Person unempfindlich sind, während sich doch ein pat-es,
u. s. w., — so sollte man annehmen — nur auf eine 3. Person und 25
nur auf ein singularisches Wort beziehen dürften. Was das letztere
habe mich durch gr. exi vuv verführen lassen. Die Annahme, daß ah (ich las
damals ahnünc) auf *ati beruhe, wie pah auf *pati (a. O. 179 f.), ist für eine
alte Fügung, wie wir sie in jenen Wörtern zu erkennen haben, nicht an-
gängig; auch ist *ati im Sinn des gr. en fürs Arische nicht erweislich. Ich 30
beseitige die im h liegende Schwierigkeit, indem ich als Vorderstück *adha
ansetze, somit als Grundlage des ganzen Worts *adhanü[n]cid. Im Veda sind
ddha nü und nü eit geläufige Verbindungen; einmal findet sich im KV. ädhci
ein nü 10. 132. 3. Vergleiche auch gAw. ci nürdmeit (AirWb. 1089).
x) Wohl zu streichen; u fehlt in PSanjanas Ausgabe. Andernfalls ist u 35
proklitisch zu nehmen, wogegen auch nichts einzuwenden wäre.
2) Von mir ergänzt.
u) Wörtlich daraus finde’ = 'ex ea5. zätan 'nasci’ wird wie im La-
teinischen konstruiert; vgl. S. 11, Z. 3.
4) So statt amt (=ka) zu lesen wie oft.

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