Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 4 — Heidelberg, 1922

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38039#0018
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
18

Christian Bartholomae.

växsän-0t ramenand 'die Engel sollen dich schützen, die Geister
sollen dich führen’1); — M 4 e. 16: xvad-man rämened pad en rcdi
i ärud 'selber führt2) uns auf diesem Pfad des Heils’; - S 9b.
16 ff.: harv visp5)-es an dam . . . padirift 'jedwede Ermahnung wurde
5 von ihm angenommen’; — M 28. 12 f.: agar kein ast xvadäy i
visp pus-es he hard nbedär4) 'wenn jener (Adonay) der Herr des
Alls ist, wer hat ihm den Sohn gekreuzigt?’.
20. Die an der letzten Stelle stehende Verbindung pus-es
übersetzt EWKMüller z.St. mit 'sein Sohn’, und ebenso Salemann
io ManStud. 1. 161; sie bringen also -es in Beziehung zum voraus-
gehenden Nomen, nicht zum Verbum des Satzes. Notwendig ist
es nicht, so zu übersetzen, trotzdem die Verbindung dem Fragewort
J) S. unten Note 2.
2) So richtig FWKMüli.er. Und die selbe Bedeutung — nicht 'erfreuen5,.
15 wie Salemann überall will — nehme ich auch für M 43 v. 5 f. und M 74 v. 7 f.
in Anspruch (s. oben), rnmen-ed 'er führt’ ist das Kausativum zu raftan; s.
Bthl. ZumAirWb. 68 f. No. — Die Belege dafür haben sich inzwischen ver-
mehrt, s. bei Salemann Man. 3j4. 35 und M 1. 165, 168; zu ul dhräjt S 9 b. 28
vergleiche man auch 'ul ahrämät[an DkM. 343. 8 = DkS. 380. 11.*) Mit mso-fd.
20 x'räm 'viens’ (Gauthiot GrSogd. 167, 174; 148) haben jene Wörter nichts gemein.
3) Das Wort für 'jeder’ ist hier zwar getrennt, auf zwrni Zeilen verteilt,
geschrieben, wrnrde aber tatsächlich als bin Wort gesprochen, wie eben die
Stellung von es beweist. Gewöhnlich wird es auch harvisp geschrieben.
4) ’VBD’R, das FWKMüli.er unübersetzt gelassen und Salemann als
25 'grammatisch und lexikalisch ganz dunkel’ bezeichnet hat (ManStud. 1. 48), be-
deutet sicher — zusammengesetzt aus (uriran.) *upa + *där° — 'am Kreuz,
befindlich’ und gehört mit clärgerdih 'Kreuzigung’ und däröbcidageftig (oder
dcir0bad° ?) 'sich auf die Kreuzigung beziehend’ zusammen; s. dazu Bthl. Zum
AirWb. 147 ff. Freilich, die Schreibung des anlautenden Sonanten von *upcv
30 mit ’V (nicht ’) ist auffällig gegenüber cibäy, abäyisn (WZKM. 29. 12 ff.), ctbdist —
alle mit bloßem Alif im Anlaut —, trotz des inschriftlichen ’VPDST (— ai-
upadista-). Vielleicht enthält aber doch auch ’VB’YNYD 'aufgeführt’ M 98 b. 15
altes upa, entgegen dem, was ich WZKM. 29. 18 f. ausgeführt habe, und meint
ubäyemd; man kann sich darauf berufen, daß auch für altes uz- zwei Schrei-
35 bungen vorliegen: ’VZ und ’Z; so in uzdeh und ezdeli gegenüber jAwT. uzdaHyu0:
S. noch § 28. 5. Jedenfalls gehört es zu ai. pädyati; man vergleiche die-
Bedeutung von upapädayati im PW. 4. 482. 3). Zum y von ubäyemd s. Bthl.
WZKM. 29. 17, zur haplologischen Kürzung, die für das Wort anzunehmen
wäre, ebd. 20. — S. auch S. 13 No. 5 zu mpB. hanbäyenend, sowie Salemann
40 Man. 4/5, 34 f. zu mpB. öbäyed das mit 'be 'baut, tragt ab’ bedeutet.
*) Auch GrBd. 139. 1 wird ahrämend statt des überlieferten aaraa rdn d
zu lesen sein: 'pa nerölc i vät 'äp 1ö aivr ahr°; d. i. 'durch die Kraft des Winds
leiten sie das Wasser zu den Wolken hin’.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften