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Christian Bartholomae.
übersetzen: 'Dort der hohe Baum und die Ziege, die haben mir
miteinander einen Streit augefangen’; an der letzteren: 'Ais der
assyrische Baum das gesagt hatte (s. S. 18, Z. 2f.) da gibt [ihm]
meine Ziege zur Antwort [und] streckt mir den Kopf hoch’.1)
5 b. Sichere Belege aber für den possessiven Gebrauch von -0m
sind (von der eben übersetzten 109. 8 abgesehen): R. 109. 3 f.:
btm-eS husJc ast sar-es ast tarr vctrk-es nad mänet bar-es mänet angur
'sein (des Baumes) Stamm ist trocken, seine Krone ist frisch;
sein Blatt gleicht (an Geschmack) dem Kalmus2), seine Frucht
logleicht der Weintraube’; — ferner mit -0m (geschr. m und nm):
113. 15 f.: en-0m 'zarren (i)3) soxvan 'Jce 'man o 'to vaxt ciyön . . .
'diese meine goldenen Worte, die ich zu dir gesagt habe’: [das
ist so] wie . . s. dazu Bthl. IF. 37. 88; — 113. 14: 'en-0m sut
u newakih 'en-0m dahisn u drut Chaec (est) utilitas mea et bonitas,
15 haec (est) donatio mea et salus’; — 112. 12 f.: kustilc 'hac 'man
Jcarend an-0m spet pasm4) [u] °) 'an 'sapik6) sahvar7) patmocan8)
vazurkän 'die Gürtelschnur macht man aus mir — das ist mein
weißes Haar [woraus man sie macht] — und jenes Brustkleid,
das Staatsgewand der Großen’.
20 28. Was ist der Grund der auffälligen Erscheinung? Zur
Altersbestimmung des R.Texts fehlt es an irgendwie sicheren
b Blochet übersetzt die letzten drei Wörter ddrm p n ap daan dt mit
'je t’ai longtemps ecoute’. Wie will er gelesen haben? — Zu der obigen
Übersetzung, die in der Hauptsache zu der von Anklesaria stimmt, verweise
25 ich wegen der Bedeutung auf np. sarafräz, ein Beiwort des auf seine Stellung
stolzen Adels, sävet ist das Kausativum von sutan; es findet sich auch im
TurfänPahlavI, M 2c. (SPreußAW. 1905. 1081): frasävä 2. Sing.; vgl. dazu
Salemann ManStud. 1. 119. Im BuchPahlavI ist es mir nicht aufgestoßen. Ist
es ein parthisches Dialektwort?, s. § 28. 5. Man beachte, daß in dem selben
30 TurfänFragment hirzäh vorkommt, das wäre mpers. hiläh. M 2 enthält Bruch-
stücke aus beiden Dialekten, denn im erstmitgeteilten steht das persische
guft, vgl. hiezu § 28. 1. —• 2) Eigentlich 'dem Schilf’; gemeint ist der kandierte
Kalmus, eine im Orient geschätzte Leckerei. — 3) Zu streichen.
4) Vgl. PV. 7. 11 Gl.: pasm i buz und Bd. 35. 2: buz i spet müZ; Blochet
35 übersetzt falsch, Anklesaria läßt die Stelle aus. — 5) Zu ergänzen.
6) Das Uzvärisn von t dak n k oder t d dak n k (s. PN. § 94 = Bl. 173. 25)
ist zweifelhaft; s. Bthl. AirWb. 411 u. — 7) Kn. 13 steht patmö&an i xvatäyvär.
8) Es fehlt dahinter und auch vor sähvär p° des relative i. Das ist in R.
ungewöhnlich häufig. So R. 110. 8 (s. S. 36, Z. 2), 109. 15 f., 111. 2, u. ö. Auf-
40 fällig ist dabei, daß die zusammengehörigen Nomina öfters durch das Verbum
(und auch noch andere Wörter) getrennt sind; so 109. 9, 112, 12, 14, 110, 7 f.
(s. S. 17, Z. 14 f.), u. e. w.
Christian Bartholomae.
übersetzen: 'Dort der hohe Baum und die Ziege, die haben mir
miteinander einen Streit augefangen’; an der letzteren: 'Ais der
assyrische Baum das gesagt hatte (s. S. 18, Z. 2f.) da gibt [ihm]
meine Ziege zur Antwort [und] streckt mir den Kopf hoch’.1)
5 b. Sichere Belege aber für den possessiven Gebrauch von -0m
sind (von der eben übersetzten 109. 8 abgesehen): R. 109. 3 f.:
btm-eS husJc ast sar-es ast tarr vctrk-es nad mänet bar-es mänet angur
'sein (des Baumes) Stamm ist trocken, seine Krone ist frisch;
sein Blatt gleicht (an Geschmack) dem Kalmus2), seine Frucht
logleicht der Weintraube’; — ferner mit -0m (geschr. m und nm):
113. 15 f.: en-0m 'zarren (i)3) soxvan 'Jce 'man o 'to vaxt ciyön . . .
'diese meine goldenen Worte, die ich zu dir gesagt habe’: [das
ist so] wie . . s. dazu Bthl. IF. 37. 88; — 113. 14: 'en-0m sut
u newakih 'en-0m dahisn u drut Chaec (est) utilitas mea et bonitas,
15 haec (est) donatio mea et salus’; — 112. 12 f.: kustilc 'hac 'man
Jcarend an-0m spet pasm4) [u] °) 'an 'sapik6) sahvar7) patmocan8)
vazurkän 'die Gürtelschnur macht man aus mir — das ist mein
weißes Haar [woraus man sie macht] — und jenes Brustkleid,
das Staatsgewand der Großen’.
20 28. Was ist der Grund der auffälligen Erscheinung? Zur
Altersbestimmung des R.Texts fehlt es an irgendwie sicheren
b Blochet übersetzt die letzten drei Wörter ddrm p n ap daan dt mit
'je t’ai longtemps ecoute’. Wie will er gelesen haben? — Zu der obigen
Übersetzung, die in der Hauptsache zu der von Anklesaria stimmt, verweise
25 ich wegen der Bedeutung auf np. sarafräz, ein Beiwort des auf seine Stellung
stolzen Adels, sävet ist das Kausativum von sutan; es findet sich auch im
TurfänPahlavI, M 2c. (SPreußAW. 1905. 1081): frasävä 2. Sing.; vgl. dazu
Salemann ManStud. 1. 119. Im BuchPahlavI ist es mir nicht aufgestoßen. Ist
es ein parthisches Dialektwort?, s. § 28. 5. Man beachte, daß in dem selben
30 TurfänFragment hirzäh vorkommt, das wäre mpers. hiläh. M 2 enthält Bruch-
stücke aus beiden Dialekten, denn im erstmitgeteilten steht das persische
guft, vgl. hiezu § 28. 1. —• 2) Eigentlich 'dem Schilf’; gemeint ist der kandierte
Kalmus, eine im Orient geschätzte Leckerei. — 3) Zu streichen.
4) Vgl. PV. 7. 11 Gl.: pasm i buz und Bd. 35. 2: buz i spet müZ; Blochet
35 übersetzt falsch, Anklesaria läßt die Stelle aus. — 5) Zu ergänzen.
6) Das Uzvärisn von t dak n k oder t d dak n k (s. PN. § 94 = Bl. 173. 25)
ist zweifelhaft; s. Bthl. AirWb. 411 u. — 7) Kn. 13 steht patmö&an i xvatäyvär.
8) Es fehlt dahinter und auch vor sähvär p° des relative i. Das ist in R.
ungewöhnlich häufig. So R. 110. 8 (s. S. 36, Z. 2), 109. 15 f., 111. 2, u. ö. Auf-
40 fällig ist dabei, daß die zusammengehörigen Nomina öfters durch das Verbum
(und auch noch andere Wörter) getrennt sind; so 109. 9, 112, 12, 14, 110, 7 f.
(s. S. 17, Z. 14 f.), u. e. w.