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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1922, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 4 — Heidelberg, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.38039#0039
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. IV.

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hört sonach mit turf. bar 'Tor’ M 4a. 8 zusammen; vgl.
Gauthiot MSL. 17. 144, Meillet ebd. 246. Das Persische
hat dafür clit und dar; s. dazu § 28.
39. Ich sehe ein az0m in der Schreibung mit (verkürztem) z
schon durch die beiden anderen R.Stellen für verbürgt an, und
es scheint mir die Frage nicht überflüssig, ob das ebenso ge-
schriebene Wort für 'ich’ nicht auch noch an sonstigen Stellen
anstatt einer ähnlich aussehenden Zeichenreihe einzusetzen sei.
Auf eine solche sei hier aufmerksam gemacht. Im Ayätkär-i-Zarerän,
Pahl.T. 9. 14 steht im Nachsatz, hinter einem Satz mit 'hakar
Wenn5, a ddn m 'en apecak den ... 'be 'ne 'Idiom. Geiger a. O. 59
übersetzt: 'Auch wenn . . ., so werde ich doch diese reine Reli-
gion . . . nicht aufgebenk Er nimmt also das erste Wort für die
bekannte den Nachsatz einleitende Partikel adak. Was ist es
aber dann mit dem angefügten m, dem enkl. Pronomen der 1. Pers.
Sing.? Wenn 'ich’ besonders zum Ausdruck kommen sollte, so
müßte das — vor dem aktiven Verbum — doch durch den No-
minativ oder dessen Ersatz man, jedenfalls durch eine starktonige
Form geschehen. Vergleichen wir nun mit unserem Satz die Stelle
Pah IT. 2. 22 f.: 'pa fratomih 'ne 'amäk 'en den apecak 'hilem, bei
Geiger: 'Fürs erste, wir (amäk) werden diese heilige Religion nicht
aufgeben’, so verlangte man allerdings auch dort ein Wort für
ich’, während anderseits jene Partikel im Nachsatz gar wohl ent-
behrt werden kann. Dann würden wir die selbe Verderbnis an-
zunehmen haben wie für R. 113. 9, s. oben S. 37. Es wäre aber
auch noch ein anderes denkbar, nämlich daß a ddn m aus zwei
urtextlichen Wörtern zusammengeschweißt ist aus a ddn = adak
•und adn m = az0m, die einen alten Abschreiber wegen ihrer
Ähnlichkeit getäuscht haben können, so daß er von dem n des
ersten Worts auf das hinter n stehende m des zweiten übersprang.
So erhielt er eine Verbindung, die ihm von andern Stellen her
wohl bekannt war und keinen Anstoß erregte, wenn sie auch der
Syntax widerstrebte; um philologische Dinge — im weitesten Sinn
— haben sich auch die besten Abschreiber wenig Sorge gemacht.
40. Ist jenes mitteliran. az0m ich' auch ins Neuiranische
übergegangen? Vom Tälisi (s. § 2) schreibt Geiger GIrPh. 1 b. 361:
«schwer zu erklären ist az-em 'ich selbst’, az-et 'du selbst’, az-es
rer selbst’»; er verweist dafür auf Beresine, der leider auch nicht

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