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R. Reitzenstein:
zu ergänzen und die Bedeutung des Fundes, welche ich schon
1917 in der Abhandlung 'Die Göttin Psyche', Sitzungsber. d. Heidelb.
Akad. d. Wissensch., Phil.-hist. Kl., Abh. 10, S. 107 dargelegt hatte,
breiter auseinanderzusetzen. Ich tat das, so gut ich konnte, und
Prof. Spiegelberg revidierte auf Grund dessen verschiedene Stellen
seiner Übersetzung, allein Prof. Crönert, der mit anderen Arbeiten
beschäftigt war, brachte mir kurz vor Schluß des Sommersemesters
das Manuskript zusammen mit seiner ersten Kopie des Textes un
verändert zurück mit dem Wunsch, ich möchte die Veröffent-
lichung dieser Arbeit, in der sich drei frühere Dozenten der
deutschen Universität Straßburg zusammengefunden hatten, ganz
übernehmen. Alle Änderungen an dem demotischen Text rühren
von Prof. Spiegelberg her; Ergänzungen und Änderungen im
Griechischen, die ich beibehalten konnte, sind mit Prof. Crönerts
Namen bezeichnet; wo die meinen auf Herstellungen von ihm be-
ruhen, habe ich der Kürze halber nicht angeben können; ich kann
nur aufrichtig für reiche Anregung und Unterstützung danken.
Die nachfolgende Beschreibung der Plandscbrift und die sprach-
lichen Bemerkungen stammen im wesentlichen von ihm.
Von dem Papyrus — Brit. Mus. Nr. 274 — sind 10 Bruch-
stücke erhalten, von denen die kleinsten (Lond. fr. 1 und 5) nur
wenige Worte und Zeilenreste, das größte (fr. 3) etwa die Hälfte
von zwei Kolumnen bietet. Die Kolumnen waren ursprünglich
ganz ungewöhnlich hoch und umfaßten rund 80 Zeilen zu 20 bis
24 Buchstaben1; die Polle war — offenbar infolge ihrer Höhe —
in der Mitte zerbrochen; nur von dem oberen und unteren Stücke
sind größere Teile erhalten; der Inhalt der einzelnen Kolumne
1 Den Beweis geben die beiden Fragmente 9 und 3 Londoner Zählung, von
denen das erste den oberen, das zweite den unteren Teil zweier aneinander-
schließenden Kolumnen (VI und VII) bietet. In der zweiten umfaßt der untere
Teil volle 47 Zeilen, von denen die ersten sich durch den demotischen Text ver-
vollständigen lassen und sich in keiner Weise mit dem oberen Teil, der die
Reste von 30 Zeilen umfaßt, zusammenscbieben lassen; wieviel Zeilen zwischen
beiden verloren sind, ist nicht genau zu bestimmen, doch werden es, nach der
demotischen Fassung zu urteilen, nur wenig gewesen sein. Ich habe danach als
Normalzahl 80 angenommen und, um dem Leser ein Bild zu geben, überall, wo
oberer oder unterer Rand erhalten ist, die entsprechenden Zeilenzahlen bei den
Fragmenten eingesetzt (so in Kol. VI bei dem oberen Teil 1—20, bei dem unteren
Teil 38 — 80). Daß der Übergang von Kol. VIb zu VIIa durch einen leichten
Schreibfehler (τετόλ | μησεν für τετόλμηκεν) verdunkelt scheint, kann die Sicher-
heit der auf den Gesamtinhalt begründeten Herstellung der Abfolge nicht be-
einträchtigen (Rtz.).
R. Reitzenstein:
zu ergänzen und die Bedeutung des Fundes, welche ich schon
1917 in der Abhandlung 'Die Göttin Psyche', Sitzungsber. d. Heidelb.
Akad. d. Wissensch., Phil.-hist. Kl., Abh. 10, S. 107 dargelegt hatte,
breiter auseinanderzusetzen. Ich tat das, so gut ich konnte, und
Prof. Spiegelberg revidierte auf Grund dessen verschiedene Stellen
seiner Übersetzung, allein Prof. Crönert, der mit anderen Arbeiten
beschäftigt war, brachte mir kurz vor Schluß des Sommersemesters
das Manuskript zusammen mit seiner ersten Kopie des Textes un
verändert zurück mit dem Wunsch, ich möchte die Veröffent-
lichung dieser Arbeit, in der sich drei frühere Dozenten der
deutschen Universität Straßburg zusammengefunden hatten, ganz
übernehmen. Alle Änderungen an dem demotischen Text rühren
von Prof. Spiegelberg her; Ergänzungen und Änderungen im
Griechischen, die ich beibehalten konnte, sind mit Prof. Crönerts
Namen bezeichnet; wo die meinen auf Herstellungen von ihm be-
ruhen, habe ich der Kürze halber nicht angeben können; ich kann
nur aufrichtig für reiche Anregung und Unterstützung danken.
Die nachfolgende Beschreibung der Plandscbrift und die sprach-
lichen Bemerkungen stammen im wesentlichen von ihm.
Von dem Papyrus — Brit. Mus. Nr. 274 — sind 10 Bruch-
stücke erhalten, von denen die kleinsten (Lond. fr. 1 und 5) nur
wenige Worte und Zeilenreste, das größte (fr. 3) etwa die Hälfte
von zwei Kolumnen bietet. Die Kolumnen waren ursprünglich
ganz ungewöhnlich hoch und umfaßten rund 80 Zeilen zu 20 bis
24 Buchstaben1; die Polle war — offenbar infolge ihrer Höhe —
in der Mitte zerbrochen; nur von dem oberen und unteren Stücke
sind größere Teile erhalten; der Inhalt der einzelnen Kolumne
1 Den Beweis geben die beiden Fragmente 9 und 3 Londoner Zählung, von
denen das erste den oberen, das zweite den unteren Teil zweier aneinander-
schließenden Kolumnen (VI und VII) bietet. In der zweiten umfaßt der untere
Teil volle 47 Zeilen, von denen die ersten sich durch den demotischen Text ver-
vollständigen lassen und sich in keiner Weise mit dem oberen Teil, der die
Reste von 30 Zeilen umfaßt, zusammenscbieben lassen; wieviel Zeilen zwischen
beiden verloren sind, ist nicht genau zu bestimmen, doch werden es, nach der
demotischen Fassung zu urteilen, nur wenig gewesen sein. Ich habe danach als
Normalzahl 80 angenommen und, um dem Leser ein Bild zu geben, überall, wo
oberer oder unterer Rand erhalten ist, die entsprechenden Zeilenzahlen bei den
Fragmenten eingesetzt (so in Kol. VI bei dem oberen Teil 1—20, bei dem unteren
Teil 38 — 80). Daß der Übergang von Kol. VIb zu VIIa durch einen leichten
Schreibfehler (τετόλ | μησεν für τετόλμηκεν) verdunkelt scheint, kann die Sicher-
heit der auf den Gesamtinhalt begründeten Herstellung der Abfolge nicht be-
einträchtigen (Rtz.).