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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 2. Abhandlung): Die griechische Tefnutlegende — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38043#0003
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Von der prosaischen Unterhaltungsliteratur der hellenistischen
Zeit ist uns noch außerordentlich wenig bekannt; ihre orien-
talischen Quellen bleiben unbeachtet. So nur ist es erklärlich,
daß ein Hinweis auf nicht unbeträchtliche Reste eines „Götter-
Romans“ im Britischen Museum drei Jahrzehnte hindurch um
beachtet geblieben ist1, wiewohl ein sehr charakteristischer Satz
daraus (unten Kol. XII, 71) als Probe mitgeteilt war. Daß
B. A. Müller ihn im Rhein. Mus. UXXI (1916), S. 360 in eine
Übersicht über die Reste von Romanen in den Papyrusfanden auf-
genommen hatte, führte mich zu der Frage, ob er nicht der Tef-
nutlegende entstamme, über deren ägyptische Fassung mein Freund
W. Spiegelberg in den Sitzungsberichten d. Preuß. Akad. 1915,
S. 876 ff. gehandelt hatte, und ein Zufall wollte, daß er gleich-
zeitig mit meiner Anfrage den entsprechenden Korrekturbogen
seiner Ausgabe2 dieses Textes erhielt und mir senden konnte.
Eine Anfrage in London ergab später, daß Prof. W. Cronert im
Sommer 1907 den griechischen Text mit freundlicher Erlaubnis
F. G. Kenyons kopiert hatte.3 Ein zufälliges Zusammentreffen mit
Prof. Crönert auf der Philologen Versammlung in Jena führte dann
dazu, daß er sich zu einer Veröffentlichung entschloß und mir im
Frühling dieses Jahres eine Kopie des Textes und Herstellungs-
versuche, die noch lediglich auf den allgemeinen Angaben Prof.
Spiegelbergs in den Sitzungsber. 1915 beruhten, übersendete mit
der Bitte, sie nach dem vollen demotischen Text zu ordnen und
1 F. G. Kenyon, Catalogue of cidditions to the manuscripls in the Br. M. in
the years 1888—1893 (1893), S. 4i2!2, wiederholt in dem zweiten Band der Greel-
papyri in the Br. M. (1898), S. XXVI.
2 Der ägyptische Mythus vom Sonnenauge nach dem Leidener demotischen
Papyrus I, 384, bearb. v. W. Sp., Strafsburg 1917. Der Papyrus entstammt etwa
dem zweiten Jahrhundert n. Ghr.
3 Die Genehmigung zur Veröffentlichung, die ihm von der Museumsver-
waltung damals erteilt war, ist, wie ihm auf neuerliche Anfrage der allzeit hilfs-
bereite assistant lceeper H. J. Bell freundlich mitteilte, ihm auch jetzt Vorbehalten
worden.
 
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