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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 5 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38044#0006
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6

Christian Bartholomae.

Brugmann GrGr.4 225. Das von Haus aus nur dem Nom.-
Akk. angehörige -rt von *uesrt wurde in die andern Kasus
verschleppt, wie wir es auch bei arm. learcl, Gen. lerdi 'Leber'
sehen. So ergab sich ein airan. *iiährt°, dem aff. vör[ai ent-
spricht; s. dazu Geiger a. 0. 49, § 19. 1.
6 c. Höchst verwickelt ist die Frage nach der Herkunft
und Zusammengehörigkeit der iranischen Wörter für 'Blut';
vgl. Horn NpEt. 113, GIrPh. 7 b. 67, Hübschmann PSt. 58,
Salemann GIrPh. 7 a. 264, Bthl. Air WB. 1434. Ich bleibe
bei der a. 0. ausgesprochenen Ansicht stehen, daß man bei
dem Wort 1. mit zweifachem Anlaut: su- und u- (s. S. 4 No. 6)
und 2. mit zweifacher Stammgestalt: °uan- und °un- zu rechnen
hat, also mit folgenden Gebilden: la) *suasuan-, lb) *suasiin-\
2a) *uasucm-, 2b) *iiasun-. Auf lb) führe ich zurück: np.
xun, fürs. xün[e (Mann TajikM. 66), samn. xln (Christensen
DSämnän 51b), mt/Gvkurd. xüen (Mann MulcrlKuvden 1. 20.
20 uö.), baxtkurd. hin (Mann LurSt. 187), ZDsIv. fin (GIrPh.
7 b. 387), die alle auf *hnön° aus *huahun° beruhen, mit früh-
zeitigem Schwund des intersonantischen A; man beachte
dazu das griech. uu, das ebenso wie für uriran. au auch für
uriran. ahu steht, s. mit an Tuußpuag, PaOaYUjao^, uam., mit
a(h)u: QpopaLi«;, Qjuicrri^ (für nah um0, s. die aramäische Um-
schrift VHVMS, ProcAmPhilolAss. 1912. LII), ua., vgl. dazu
Bthl. BB. 13. 70; die Zeichen an n n der mpers. Bücher —
päzan&ievt mit xun — könnten an sich xvön meinen, allein
mpT. XVN[YN kann doch wohl nur xön[en Blutig’ aus-
drücken;1) — auf 2b) führe ich zurück: jAw. vohun[i, zäzä
gm[% (vonLeCoq KurdT. 2. 106), aff. vin[a (Geiger a. 0. 38
unten), die alle auf *uon und weiter, wie bei lb), auf *ua(h)un°
zurückgehen; — auf 2a): mparthT. GVXN (M78.4) = govxan
oder goxvan, mit jener Verbindung VX, die xu fortsetzt oder
für XV geschrieben ist, s. Bthl. zEt&Wb. 29 No. 3; ferner
PDw. vuxan (GIrPh. 7b. 295) oder uxön (so bei IIjiler
LangWesternPamir 32). Die Wortform 1 a) ist untergegangen;
sie würde im Mpers. *xvoxvan, mit zweimaligem (!) xv ergeben
haben. Eine Besprechung sämtlicher Dialektwörter für 'Blut'

0 Die Labialisierung des x mag wohl vor dem dunklen Vokal o früher
untergegangen sein als sonst.
 
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