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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 5 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38044#0017
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. V.

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in den Texten selber allein die Schreibung auf Zeile 19 bezeugt
ist1); so MhD. 20. 3, DkM. 475. 1, 679. 21, 680. 4, 7, 17, 681. 3,
und oft im achten Buch zu Anfang der Kapitel, endlich FrP. 31. 7,
wo so gegen die Ausgabe zu lesen ist, s. die Varianten. Nun ist
es allerdings richtig, daß die erwähnte Schreibung allenfalls, in 5
ungenauer Darstellung, für °iJcän stehen könnte, wie West annimmt.
Aber dem widerspricht durchaus das arm. Lehnwort, das eben nur
auf ein /t-loses °iian zurückgeführt werden kann. Die etymologische
Deutung des mpB. matiyan ist freilich nicht ohne Schwierigkeit.
West übersetzt es mit 'annals" SBE. 47. 128, mit 'treatises5 37. 10, 10
sonst — unrichtig — mit 'particulars5. Man könnte wohl als
eigentliche Bedeutung uommemorabilia, memoriae5 ansetzen, und
somit *matiia- mit aincl. (in der SwiraLiteratur) äjmnata- 'erwähnt5,
ajmnana- 'Erwähnung5, griech. juejuvrijuai, pvfiouu, dor. (uvapa, usw.
zusammenstellen. In seiner Bildung entspräche es durchaus dem 15
aincl. jatyä- (d. i, jätiya j, einer Ableitung aus jäti-li; und das Ver-
hältnis von *mätiia- zum aind. ajmnäta-, griech. dvd]pvr)ö'i<; und
pvpcnos würde dem gleichen, das zwischen ai. jätiya- (jatyä-) und
griech. Kaol]YvpToq, got. Tenors (aus °tis, s. Icnodai, Dat. Sing.) und
griech. Yvpcrioc; besteht — abgesehen von der verschiedenen Her- 20
kunft des griech. p, das dort idg. a, hier idg. e fortsetzt —, genau
aber dem zwischen lit.pa]2intas und aind.jhatä-h ckund5 entsprechen;
s. dazu Brugmann Grdr.2 1. 419.
18. Auf miran. -iiän weist endlich auch das arm. mehean
'Götzentempel, -altar, -bild5 (Gen. °heni, Plur. °henic, °nac, °neac), 25
das ich als Lehnwort aus *mihriian fasse, unter Berufung auf
mehekani, das die selbe auffällige Gestaltung des miran. mihr auf-
zeigt; s. deLagarde ArmStud. 102, Hübschmann AGr. 194. Ich
möchte aber mehean nicht auf ein airan. *mi$riiänam, Gen. Plur.,
sondern vielmehr auf ein Adjektivum *mi\äriianai- zu Mid-ra ge- so
hörig5 (u. ähnl.) zurückführen, s. § 13; *xanah i mihriyan oder *patkar
i m° eigentlich 'das Mihrlsche Haus5, bez. 'BilcV, dann abgekürzt
bloß *mihriyan, mag der Name der Kultstätten gewesen sein, die
man jetzt als Mithräum bezeichnet.
0 Bei Hübschmann AGr. fehlt das Wort. yonPatrubany s Deutung in 3ö
seinen SprachwAbh. 1 (1899). 210 — er stellt matean mit mcitn 'Finger’ zusammen
und verweist dafür auf Ex. 31. 18 — halte ich für verfehlt. — Die Stelle
PahlT. 115. 8f. mit dem Wort mat d dk, das Salemann MelAs. 9. 222 mit 'Re-
gister’ übersetzt, ist hoffnungslos verderbt.

Sitzungsberichte der Heidelh. Akademie, phil.-hist. Kl. 1923. 3. Abh.

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