Metadaten

Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 5 — Heidelberg, 1923

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38044#0043
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. V.

43

einen zweisilbigen iran. Ausgang zurückgeführt, also nicht mit dem
pers. -e des Gas. obl. verbunden werden kann; denn das Sakische
hat die Auslautssilben entschieden besser erhalten als die meisten
andern miran. Dialekte; aber welcher von den einsilbigen Kasus-
ausgängen darin enthalten sein mag, ist kaum zu ermitteln; man
könnte auch an das -cd des Lok. Sing, der a-, oder an das -cd des
Dat. Sing, der Stämme auf n-, auf Geräuschlaute, usw., oder auch
an das -% des Instr. Sing, der «-Stämme denken.1 * * *)
l) Ganz unsicher ist die Herkunft des -i (-«) im Ossetischen, das dem
Genitiv — aber auch dem Akkusativ — eignet. Das ooss. Icäi 'wessen?5
(Pronomen) erklären Hübschmann OssSpr. 112 und Miller SprOss. 21, 38, 44, 54
als Nachform des iran. Genitivs *kahia. Dafür läßt sich, so scheint es,
mäi 'Monat5 geltend machen, sofern man es mit jAw. mähia0 verbindet (s. S. 15),
vgl. Hübschmann a. 0. 142, Miller a. 0. 21. Aber dort haben wir doch -ahi-,
hier -ahn- vorauszusetzen. Und für das -i der Nomina, das schwerlich von
dem der Pronomina getrennt werden darf, geben Hübschmann a. 0. 83 und
Miller a. 0. 43 f. wieder eine ganz andere Fassung. Übrigens wäre, selbst
wenn die Gleichung ooss. hcii = iran. Vcahia für gesichert gelten dürfte, für
die Herkunft von mp. he aus *Jcahia nicht das geringste bewiesen; denn
gegenüber dem iran. -h- verhalten sich das Oss. und das Pers. durchaus ver-
schieden; im Oss. geht es überall unter. Auch ist wohl zu beachten, daß kcii
keineswegs allgemeiner Cas. obl. sing, ist (s. S. 42, Z. 25); das ossetische
Kasussystem ist ganz anders geartet und viel reicher als das der meisten
übrigen neuiranischen Dialekte.

5
10
15
20
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften