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Hampe, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 8. Abhandlung): Papst Innozenz IV. und die sizilische Verschwörung von 1246 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38049#0006
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Karl Hampe:

tis propositis et vliivis studiis obviare, clominacioni vestre, bea-
tissime pater, me propensius recommendo et quod in mandatis
recepi de terre orientalis auxilio et de hiis, que circa F. quondam
principem in rescripto habentur apostolico de dando loco et tem-
pore suo adiumentum pro liberacione1 miserornm de Regno et ad
ingressnm Romanorum in Regnum, studeo secundnm meum posse
modicum vestrnm inplere2 humiliter beneplacitum et mandatum.
Alligam namque animam meam vobis ad devocionem precipuam
ac debitam et gratnitam obedienciam, a quibus, quamdin peregri-
natus fuero in carnis habitaculo, non recedam, Credo3 dominos car-
dinales S. et R. plene vobis litteris suis exponere, quid eis videatur
de Romanis4, de statu negocii et de mutui quantitate. Valeat in
Domino vestra paternitas per tempora longiora.

Wohin gehört dies Schreiben ? Auf den ersten Rück in den
Zeitraum von 1245 — 1250, denn ein „F. quondam princeps“, der
aber als lebender Widersacher noch gefürchtet wird, kann nur Kaiser
Friedrich II. nach seiner Absetzung in Lyon und vor seinem Tode
sein. Dazu stimmen durchaus die Ausdrücke: ,,perdicionis filius“
,,persecutor libertatis et fidei“ „Antichristi preambulus“, die für
den gebannten und abgesetzten Kaiser auch sonst üblich sind. Der
Verfasser soll und will seine Hilfe leihen „zur Befreiung der Un-
glücklichen im Königreich und für den Einfall der Römer ins König-
reich“. Es handelt sich also um die Vorbereitung eines Angriffs
auf Friedrichs Erbreich Sizilien und zwar durch Papst Innozenz IV.,
der nach den üblichen Wendungen der Anrede („vestre supplicoreve-
rentissime sanctitati“, „dominacioni vestre, beatissime pater“ „in
rescripto — apostolico“ usw.) und dem ganzen Inhalt ja fraglos der
Adressat des Briefes ist. Ein derartiger Angriff ist innerhalb des
obigen Zeitraums zweimal geplant worden: im März 1246 und im
Laufe des Jahres 1249. Welcher von beiden ist hier gemeint ? Man
kann mit Gewißheit sagen: der erste vom Frühjahr 1246.
1. Zunächst stehen wir noch in den Anfängen von Innozenz’ IV.
Pontifikat, denn es heißt vom Papste: „in sanctis operum vestrorum
principiis profecistis et proficietis“. Da die Papstweihe am 28. Juni
1243 erfolgt war, paßt das wohl für die ersten drei Jahre, aber
schwerlich noch für 1249. Auch der teilnahmvolle Hinweis auf die
von Innozenz während der Flucht nach Lyon im Herbst 1244 aus-

1 liberacionem Hg. 2 inplebo Hs. 3 Korr, aus Credos Hs. 1 RomanumiJs.
 
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