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Hampe, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 8. Abhandlung): Papst Innozenz IV. und die sizilische Verschwörung von 1246 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38049#0008
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8

Karl Hampe:

Behörden und Bevölkerungen der Campagna und Maritima1. Ein
einzelner römischer Bürger von Adel wird ermahnt, mit seinen Ge-
nossen, wie er bereits lobenswert begonnen, so auch fernerhin gegen
den Tyrannen unerschütterte Festigkeit zu bewahren2. Vor allem
aber soll der Kardinaldiakon Richard Annibaldi von S. Angelo, der
in der Umgebung der Stadt die höchste Gewalt innehatte3, die
Hilfe aller Getreuen der Kurie und vornehmlich die Macht seines
römischen Adelshauses für die Ehre der Kirche einsetzen.
4. Im Jahre 1249 wurden alle Befugnisse der Leitung auf den
von Deutschland nach Italien versetzten Kardinaldiakon Peter Ca-
poccio vereinigt4. Insonderheit trat er an die Stelle des leidenschaft-
lichen und selbstbewußten Kardinaldiakons Rayner von S. Maria
in Cosmidin, der schon unter dem 22. November 1248 vom Papste
ein handgreifliches Zeichen der Ungnade erhalten hatte5 und für
die Vorbereitung des sizilischen Unternehmens nicht weiter in Be-
tracht kam6. Eben dieser Rayner scheint aber nach dem Schluß
unsres Stückes noch in voller Tätigkeit zu stehen; denn auf ihn ist
der Anfangsbuchstabe R. zu beziehen. Indem ich das nachzuweisen
versuche, werden wir zugleich auch auf den Verfasser des Briefes
geführt und gewinnen damit einen weiteren und sicheren Beleg für
die zeitliche Ansetzung zu Anfang 1246.
5. Auf eine Mitteilung der Kardinale S. und R. an den Papst
wird am Schlüsse hingewiesen. Der Schreiber ist aber offenbar
selbst Kardinal; das beweisen schon die höchst verantwortungs-
vollen Aufträge, die er erhält, im einzelnen aber auch, daß er von
seinem Herrn dem Papste sagen darf: „nach dem bescheidenen
Maße meines Könnens teile ich seine Lasten“. Nur die von der nach
Lyon übergesiedelten Kurie zur Verteidigung des Kirchenstaates
zurückgelassenen Kardinäle stehen hier zur Auswahl. Es sind ihrer
vier: Außer dem Kardinalbischof Raynald von Ostia, der ohne be-
sonderen Auftrag geblieben zu sein scheint, der Kardinalpriester
Stephan von S. Maria in Trastevere als Vikar von Rom, der Kar-
dinaldiakon Richard von S. Angelo als Inhaber der höchsten Ge-
walt in der Campagna und Maritima7 und der Kardinaldiakon
Rayner von S. Maria in Cosmidin als päpstlicher Statthalter im
tuszischen Patrimonium, dem Herzogtum Spoleto und der Mark
1 Ebda. 2 Ep. sei. II, n. 167. 3 Vgl. Rodenberg.S. 42 Anm. 1. 4 Vgl.
Rodenberg S. 69ff. 5 Rodenberg S. 64. 6 Rodenberg S. 72. 7 In päpst-
lichen Schreiben erscheint er mit dem Titel Rektor freilich erst seit dem 20. Fe-
bruar 1248, vgl. Rodenberg S. 50, Anm. 3, aber auch S. 42, Anm. 6.
 
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