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Immisch, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 2. Abhandlung): Bemerkungen zur Schrift vom Erhabnen — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38944#0024
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24

Otto Immisch:

wohl mit Recht als Grammatikererfindung’ verworfen (Kuhner-
Blass Π 445). So darf man wohl eher an adjektivisches ενθορον
denken, obwohl der einzige Beleg dafür bei Nikander, Ther. 99,
der (freilich auch schwerverständlichen) Lesung des alten Parisinus
έν bpova hat weichen müssen. Gemeint ist dasselbe, was Cicero de
or. ΓΙ 213 statim adsilire nennt und was er tadelt, wenn es am fal-
schen Ort erscheint.
22, 4. Durch seine kühnen Hyperbata versetzt Demosthenes
den Hörer in Sorge, der in der Schwebe gehaltene Satz, dessen Ab-
schluß sich nicht einstellen will, möchte ganz und gar in die Brüche
gehen: εις φόβον έμβαλών τον ακροατήν όις επί παντελεΐ του λόγου
διαπτώσει καί συναποκινδυνεύειν ύπ’άγωνίας (so marg. Ρ: ύπαγωνία Ρ)
τω λέγοντι συναναγκάσας. Gefälliger als die Randverbesserung
dürfte ύπαγωνιώντα sein, das Verbum belegt aus Phlegon: άμα μέν
ύπαγωνιώντες καί έκπεπληγμένοι (FHG III 6'16b 17, neben άγιο-
ν ιάσας ebd. 612 a 29).
30,1. In dem Satze φως γάρ τω οντι Ιδιον του νοΰ τά καλά ονόματα
liegt, was noch nicht bemerkt scheint, die Hindeutung auf eine
antike Pseudoetymologie: φωνή = φως νοΰ, schol. Dion. Thr. 181,
33ff. Hilg. (vgl. 312, 1 ff.); Eustath. ad Od. μ 198 p. 1711, 5; Et. M.
s. v. Sie ist nicht stoisch; vgl. Zenon fr. 148—150, Diog. Bab.
fr. 17—19 Arm und Barwick, Remmius Palaemon im PhiloL
Suppl. XV, 1922, 94. Aber in der Form φωτίζουσα τό νοούμενον kennt
sie schon Aetius (408, 7 Diels), der sie an Platon anknüpft. Auch
daß sie Johannes v. Euch, hat (178 Reitz.), weist auf alte Quellen.
Für unsern Verfasser nun ist φως του νοΰ bezeichnenderweise nicht
φωνή schlechthin, auch nicht die ονόματα, sondern es sind die καλά
ονόματα (nach ihm von ύψηλά nicht verschieden), und sie sind
ihm nicht nur φως του νοΰ, sondern mehr noch: φως τω οντι ίδιον
τοΰ νοΰ. Auch 17, 3 (ρ. 43, 2—10, bes. 7) tritt deutlich zutage,
wie die gesteigerte und dem erhabnen Stil innerlichst verwandte
Seelenstimmung ihm als diejenige gilt, in der sich die Seele zu-
gleich ihrem eigensten Wesen gemäß darstellt. Eben deshalb
ist ihm der erhabene nicht ein Stil, sondern der Stil. —Vgl.
oben zu Cap. 5.
31, 1. ταύτη καί τό τοΰ Θεοπόμπου ήκαί τον έπήνετονή διά τό άνά-
λογον εμοιγε σημαντικώτατα εχειν δοκεΐ, nämlich das Wort über
Philipp: δεινός ών άναγκοφαγήσαι τά πράγματα, mit einem von der
Athletenmast hergenommnen Ausdruck. — Die Verbesserer suchen
entweder einAYort der Anerkennung herzustellen (επαινετόν, κεκαι-
 
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