Bemerkungen zur Schrift vom Erhabnen.
23
sicht, der probeweise vorschlug (Tendenz usw. 99): άλλα ταΰτα μέν
<ραίνοιτ’ άν υπέρ τό δέον ήμΐν πεπαΐχ-θ-αι. Indessen, auch hier haben
wir unsern φιλοπλάτών wiederzuerkennen. Wo Sokrates im Phaidros
das Gespräch abschließt, das in seiner Art auch eine λόγων εύΑυνα
war, sagt er ούκουν ήδη πεπαίσθω μετρίως ήμΐν τά περί λόγων, zurück-
greifend auf das offenbar formelhafte Schlußwort des abziebenden
Chors άλλα πέπαισται μετρίως ήμΐν (Thesmoph. 1227; κεχόρευται γάρ
μετρίως τό γε τήμερον ήμΐν Nub. 1510). Mit dieser Reminiszenz
wollte unser Verfasser etwa sagen: Das εύθύνας ύπέχειν soll sich
nicht nur auf Einzelheiten beziehen (auf ein τόδε τι ύπ’ έμοΰ λεγό-
μενον, wie es kurz vorher hieß), sondern auf das Ganze, in all seinen
Teilen, bis zum Schluß, donec cantor vos plaudite dicat. wie sich
Horaz anders, aber doch ganz gleichartig ausdrückt (AP 155; vgl.
usqae ad plaudite venire Cicero, Cat. mai. 70). Im Bild des Theaters
mit seinen Preisrichtern verharrend und zugleich der berühmten
Platonstelle1 gedenkendhat also unser Autor dieses „bis zum Schluß“
in sehr feiner Weise so ausgedrückt: ύπέχειν των γραφομένων εύθ-ύ-
νας < μέχρι του μετρίως > πεπαΐχΤαι.
18, 1. Nach den demosthenischen Beispielen, welche die Figu-
ration mit Frage und Antwort verdeutlichen, wird fortgefahren:
ήν δέ άπλώς ρηθέν τό πράγμα τω παντί καταδεέστερον, νυνί δέ τό ένθουν
καί οξύρροπον τής πεύσεως καί άποκρίσεως καί τό προς έαυτόν ως προς
έτερον άνθυπαντάν ού μόνον ύψηλότερον έποίησε τω σχημάτισμά» τό
ρηβ-έν άλλα καί πιστότερον. Hier ist, obwohl scheinbar noch nie-
mand daran Anstoß nahm, έν-9-ουν mehr als befremdlich. So
gern unser Verfasser mit der Vorstellung des Verzücktseins
arbeitet, in dem eben vorgetragnen Frage- und Antwortspiel
steckt wirklich keine Spur von Enthusiasmus. Auch überrascht
die kontrahierte Form neben έ'νθεον 13, 2, was das zu erwartende
darstellt. Die Paarung mit οξύρροπον, das auf Raschheit der
Wendungen, auf das Kurzangebundne und Schlagfertige geht,
weist darauf hin, daß so etwas wie ein draufgängerisches Los-
fahren oder Anspringen hier am Platze ist; gleich drauf sind
die Gefragten παροξυνΑέντες έκ του παραχρήμα und antworten
selbst έναγωνίως. Also wäre statt ένθουν vielmehr ένθ<ορ>οΰν
gut, indessen ist die Form bedenklich. Zwar das Verbum selbst ist
verwendbar, weil nicht nur poetisch, aber präsentische« h-ορεΐν wird
1 Daß er nicht ehr Reminiszenz zuliebe die Koineform πεπαΐχ-9-αι durch
attisches πεπαΐσθαι ersetzte, ist ganz seine Art. Z. B. hat er 16, 2, gleich hinter-
einander παριστάνων und μεθεστακώς und 26, 3 άποτελέσεις.
23
sicht, der probeweise vorschlug (Tendenz usw. 99): άλλα ταΰτα μέν
<ραίνοιτ’ άν υπέρ τό δέον ήμΐν πεπαΐχ-θ-αι. Indessen, auch hier haben
wir unsern φιλοπλάτών wiederzuerkennen. Wo Sokrates im Phaidros
das Gespräch abschließt, das in seiner Art auch eine λόγων εύΑυνα
war, sagt er ούκουν ήδη πεπαίσθω μετρίως ήμΐν τά περί λόγων, zurück-
greifend auf das offenbar formelhafte Schlußwort des abziebenden
Chors άλλα πέπαισται μετρίως ήμΐν (Thesmoph. 1227; κεχόρευται γάρ
μετρίως τό γε τήμερον ήμΐν Nub. 1510). Mit dieser Reminiszenz
wollte unser Verfasser etwa sagen: Das εύθύνας ύπέχειν soll sich
nicht nur auf Einzelheiten beziehen (auf ein τόδε τι ύπ’ έμοΰ λεγό-
μενον, wie es kurz vorher hieß), sondern auf das Ganze, in all seinen
Teilen, bis zum Schluß, donec cantor vos plaudite dicat. wie sich
Horaz anders, aber doch ganz gleichartig ausdrückt (AP 155; vgl.
usqae ad plaudite venire Cicero, Cat. mai. 70). Im Bild des Theaters
mit seinen Preisrichtern verharrend und zugleich der berühmten
Platonstelle1 gedenkendhat also unser Autor dieses „bis zum Schluß“
in sehr feiner Weise so ausgedrückt: ύπέχειν των γραφομένων εύθ-ύ-
νας < μέχρι του μετρίως > πεπαΐχΤαι.
18, 1. Nach den demosthenischen Beispielen, welche die Figu-
ration mit Frage und Antwort verdeutlichen, wird fortgefahren:
ήν δέ άπλώς ρηθέν τό πράγμα τω παντί καταδεέστερον, νυνί δέ τό ένθουν
καί οξύρροπον τής πεύσεως καί άποκρίσεως καί τό προς έαυτόν ως προς
έτερον άνθυπαντάν ού μόνον ύψηλότερον έποίησε τω σχημάτισμά» τό
ρηβ-έν άλλα καί πιστότερον. Hier ist, obwohl scheinbar noch nie-
mand daran Anstoß nahm, έν-9-ουν mehr als befremdlich. So
gern unser Verfasser mit der Vorstellung des Verzücktseins
arbeitet, in dem eben vorgetragnen Frage- und Antwortspiel
steckt wirklich keine Spur von Enthusiasmus. Auch überrascht
die kontrahierte Form neben έ'νθεον 13, 2, was das zu erwartende
darstellt. Die Paarung mit οξύρροπον, das auf Raschheit der
Wendungen, auf das Kurzangebundne und Schlagfertige geht,
weist darauf hin, daß so etwas wie ein draufgängerisches Los-
fahren oder Anspringen hier am Platze ist; gleich drauf sind
die Gefragten παροξυνΑέντες έκ του παραχρήμα und antworten
selbst έναγωνίως. Also wäre statt ένθουν vielmehr ένθ<ορ>οΰν
gut, indessen ist die Form bedenklich. Zwar das Verbum selbst ist
verwendbar, weil nicht nur poetisch, aber präsentische« h-ορεΐν wird
1 Daß er nicht ehr Reminiszenz zuliebe die Koineform πεπαΐχ-9-αι durch
attisches πεπαΐσθαι ersetzte, ist ganz seine Art. Z. B. hat er 16, 2, gleich hinter-
einander παριστάνων und μεθεστακώς und 26, 3 άποτελέσεις.