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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 6 — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38948#0011
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. VI.

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nicht auffallen, daß bei dieser Grundlage das normale drg von
Andreas nur in einem einzigen Wort, in pgrgna- cvoll' aufgezeigt
werden kann, daß alle andern awestischen Wörter mit ar. f —
und es sind deren nicht wenige — vielmehr arg aufweisen, wäh-
rend anderseits für ar. r, dessen awest. Nachform von der des ar.
r nicht zu scheiden sein soll (s. § 1), grg zu Hunderten von
Malen auftritt.
Und fragt man weiter: Weshalb muß denn ür als Nachform
des ar. f betrachtet werden?, so wird man wiederum auf das selbe
pgrgna- verwiesen, pgrgna- ist gleich ai. purnä-; purnä- enthält ar.
f; dem aw. pgrgna- entspricht mpT., mparthT. PVR, mpB. purr,
np.pur, usw.; daraus folgt, daß das ar. f durch iran. ür vertreten ist.
Man sieht, alles hängt am aw. pgrdna- und seiner Gleichsetzung
mit dem ai. purnä-.
7. AVenn wir hören: aw. pgrgna- ist gleich ai. purnä- und
gleich mpB. purr, np .pur (usw.), so liegt es doch nahe zu fragen,
ob denn ür auch noch in anderen Wörtern älterer oder jüngerer
iranischer Dialekte vorkommt, für die ar. f vorauszusetzen ist.
8. Das APers. wird man für Andreas’ Ansicht doch nur in
der Weise verwerten können, daß man es zum Beweis für den
Zusammenfall von ar. r und f heranzieht. In der Tat ist das
apers. Schriftbild für beide Laute das nämliche: im Anlaut steht
ARa, im Inlaut Ra, bez. Ru, mit dem a-haltigen Konsonantenzeichen
davor. Für anlautendes f fehlt es an Belegen; für inlautendes
kommen in Betracht PaRuUVa-, PaRIlUYiYa- und DaRaGaMa, die
sich mit ai. pürva-, purvyä- und dirghäm decken. Der letzte Beleg
ließe sich ja allerdings beiseite schieben, indem man die Zeichen
drangam liest, unter Verweis auf np. dirang1); so hat ja tatsäch-
lich Spiegel bis zuletzt getan, s. VglGr. 119. Aber an den beiden
andern Belegen ist schlechterdings nicht zu rütteln; für die An-
nahme, daß das ar. r im Urlranischen ür gesprochen worden sei,
lassen sie sich keinesfalls anrufen, denn der w-Laut wird stets
graphisch zum Ausdruck gebracht, und zwar in den allermeisten
Fällen durch das w-Zeichen, zum mindesten aber durch das u-
haltige Konsonantenzeichen. Das gilt nicht nur für das altüber-
kommene ü — s. utä, pusah, duraiy, bumim —, sondern sogar für

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b S. unten § 9 mit Note.
 
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