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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 6 — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38948#0018
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Christian Bartholomae.

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der gesprochene Vokal wenigstens durch die i- und w-haltigen
Konsonantenzeichen zum Ansdruck; so bei i: V’©aMa neben
ViI@aM = vi&am und einige wenige andre; bei u allein
SaUGuDa neben SaUGnUDa = sugudah. Die arischen Gruppen
Konson. -|- r und Konson. -f- a -(- r zeigen sich stets in
gleicher Darstellung: durch das a-haltige Konsonantenzeichen
und das r-Zeichen. Allein auch r kann nicht als Ver-
tretung des ar. r angesehen werden. Dem widerspricht durch-
aus die Art, wie dessen Nachform im Wortemiaut erscheint,
nämlich ebenfalls wie anlautendes ar als ARa. Der Ansicht
Meillets, aaO. 48 f.: 4e signe le Ya a ici . . . la valeur de
l’alaf semitique' — ARa meine demgemäß r -—, muß ich
widersprechen. Wenn das a-Zeichen diesen Wert hätte, ver-
langte man es doch vor allem im Anlaut von Wörtern an-
zutreffen, die mit i und u beginnen. Allein diese werden
einfach mit dem i- und w-Zeichen geschrieben: IDaA ida -
ai. ihä, UTaA uta = ai. ntä. Also muß A vor Ra im Anlaut
von Wörtern mit ar. r einen Vokal zum Ausdruck bringen,
und zwar einen Vokal, der weder i noch u war, sonst hätte
man eben das i- oder m-Zeichen gesetzt. Aber man schreibt
arstis ai. rstih, arta0 ~ ai. Hä-, arsama'1 <v ai. fJcsa0, alle mit
AR0. Die verschiedenfarbige Wiedergabe der apers. Laut-
verbindung, die für ar. r gesprochen wurde, in den elamischen
Übersetzungen — durch ar, ir, ur —, verschiedenfarbig so-
gar beim selben Wort1) — man vergleiche die Übersicht bei
[King] Sculpt&Inscr. XLVIIff., Weissbach Keilinschr. 136 ff.,
ferner Foy ZDMG. 54. 356 f. — beweist doch nur, daß der
darin gehörte Vokal keinem der sonst mit a, i, u darge-
stellten Laute gleichstand und darum mit den vorhandenen
Mitteln eigentlich nicht darstellbar war. Ein Mehr ergibt
sich auch dann nicht, wenn man annimmt, der dem ar.
a entsprechende apers. a-Vokal sei je nach der Umgebung ver-
schieden gefärbt gewesen: eine Annahme, die ja keineswegs
neu ist; s. Bthl. BB. 13 (1888) 70, 17. 100. Durch die Tat-
sache, daß die elamischen Übersetzungen die apers. Eigen-
namen arsämah und arta0 mit ir° wiedergeben, wird einzig
und allein das bewiesen, daß deren Anlaut auf ar. r beruht,

0 Die assyrischen und aramäischen (s. dazu die oben S. 17 Z. 18 angeführte
Literatur, sowie Scheftelowitz Scripta Univ- ... Hierosolymitarum 10 ff.) haben
40 nur a.
 
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