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Christian Bartholomae.
ird, urd erwarten, nicht aber il (in np. dil 'Herz5 — ai. hrd°)
und ul (in np. buland "Loch’ = ai. brhänt0). Es wurde also
zu jener Zeit nicht ird, urd mit kurzem, sondern trd7 urd
mit überkurzem Vokal gesprochen.1) Denn wenn schon so-
nantisches ? und u im allgemeinen kürzere Dauer haben als
ein sonantischer a-Vokal, so verhält sich eben doch i und u
zu % und ü der Dauer nach nicht anders als ax zu ax.
Auch aus den finnisch-ugrischen Lehnwörtern ist der Beweis
für die These ar. r — uriran. ur nicht erbracht und nicht zu er-
bringen. Jacobsohn spricht Ar&Ugrof. 187 nur davon, „daß urarisch
= idg. r’ — und, wie ich hinzufüge, l; es ist ja von dem Wort für
'Wolf’ die Rede, — 'wenigstens in einem Teil der iranischen Dia-
lekte, in dem Teil, aus dem die urfinnisch-ugrische Völkerfamilie
ihre uriranischen Wörter entnahm, sich bereits in uriranischer Zeit
zu ur entwickelt hatte“. Ferner S. 190 heißt es: „So sehr es wahr-
scheinlich ist, daß wir auf ein uriranisches *vurkas, iranisches murd-’’
— d. i. 'Wolf’, bez. 'Mann, mas’ — 'durch die mordwinischen und
permischen Belege geführt werden, so muß doch einschränkend
hervorgehoben werden, daß permisches und mordwinisches u der
beiden Wörter nicht unbedingt auf ein ugrofinnisches u schließen
lassen“. Und S. 191 : „So müssen wir an sich doch auch mit ira-
nischen Grundformen *vorJcas und *mord- rechnen“. Freilich S. 197
heißt es wieder: „Es liegt teilweise an dem starken Vokalwechsel,
der so charakteristisch für die finnisch-ugrischen Sprachen ist, teil-
weise . . ., daß wir hier zu keiner unbedingten Sicherheit gelangen.
Aber da die mordwinischen und permischen Sprachen in allen vier
Fällen’ — d. s. die Wörter für 'Wolf’, 'Mann, mas’, ferner udmurt,
der heimische Name der Wotjaken, und urtnan 'Wintersaat, Korn’,
— in beiden soll ar. rtä- Adj. enthalten sein — 'auf ur führen, so
wird man, denke ich, es für das Gegebene halten, ur auch den
iranischen Prototypen der Wörter zuzuschreiben“. Daß diese Äuße-
rungen, zusammengenommen, besonderes Vertrauen atmen, wird man
nicht behaupten dürfen. Ich vermute, Jacobsohn würde sich noch
zurückhaltender ausgedrückt haben, wenn ihm schon damals die
gleich zu besprechende Änderung in Andreas’ Ansicht über den
Lautwert der awest. Nach form des ar. r bekannt gewesen wäre.
Bei Jacobsohn Ar&Ugrof. 257 finden wir in den Nach-
trägen die Bemerkung: „ . . . nach Andreas ist mürzd-, ßwr-
zoiyoti zu lesen“, nämlich anstelle von murzd°, bürg0, wie zu-
vor, S. 197, für mdrdzd0, bdrdg0 der AwestaVulgata geschrieben
worden war. Drückt sich darin die Erkenntnis aus, daß der
x) Ich habe darauf schon GIrPh. 1 a (1894). 24 hingewiesen. S. auch
G. 50. 682 No. 1.
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ird, urd erwarten, nicht aber il (in np. dil 'Herz5 — ai. hrd°)
und ul (in np. buland "Loch’ = ai. brhänt0). Es wurde also
zu jener Zeit nicht ird, urd mit kurzem, sondern trd7 urd
mit überkurzem Vokal gesprochen.1) Denn wenn schon so-
nantisches ? und u im allgemeinen kürzere Dauer haben als
ein sonantischer a-Vokal, so verhält sich eben doch i und u
zu % und ü der Dauer nach nicht anders als ax zu ax.
Auch aus den finnisch-ugrischen Lehnwörtern ist der Beweis
für die These ar. r — uriran. ur nicht erbracht und nicht zu er-
bringen. Jacobsohn spricht Ar&Ugrof. 187 nur davon, „daß urarisch
= idg. r’ — und, wie ich hinzufüge, l; es ist ja von dem Wort für
'Wolf’ die Rede, — 'wenigstens in einem Teil der iranischen Dia-
lekte, in dem Teil, aus dem die urfinnisch-ugrische Völkerfamilie
ihre uriranischen Wörter entnahm, sich bereits in uriranischer Zeit
zu ur entwickelt hatte“. Ferner S. 190 heißt es: „So sehr es wahr-
scheinlich ist, daß wir auf ein uriranisches *vurkas, iranisches murd-’’
— d. i. 'Wolf’, bez. 'Mann, mas’ — 'durch die mordwinischen und
permischen Belege geführt werden, so muß doch einschränkend
hervorgehoben werden, daß permisches und mordwinisches u der
beiden Wörter nicht unbedingt auf ein ugrofinnisches u schließen
lassen“. Und S. 191 : „So müssen wir an sich doch auch mit ira-
nischen Grundformen *vorJcas und *mord- rechnen“. Freilich S. 197
heißt es wieder: „Es liegt teilweise an dem starken Vokalwechsel,
der so charakteristisch für die finnisch-ugrischen Sprachen ist, teil-
weise . . ., daß wir hier zu keiner unbedingten Sicherheit gelangen.
Aber da die mordwinischen und permischen Sprachen in allen vier
Fällen’ — d. s. die Wörter für 'Wolf’, 'Mann, mas’, ferner udmurt,
der heimische Name der Wotjaken, und urtnan 'Wintersaat, Korn’,
— in beiden soll ar. rtä- Adj. enthalten sein — 'auf ur führen, so
wird man, denke ich, es für das Gegebene halten, ur auch den
iranischen Prototypen der Wörter zuzuschreiben“. Daß diese Äuße-
rungen, zusammengenommen, besonderes Vertrauen atmen, wird man
nicht behaupten dürfen. Ich vermute, Jacobsohn würde sich noch
zurückhaltender ausgedrückt haben, wenn ihm schon damals die
gleich zu besprechende Änderung in Andreas’ Ansicht über den
Lautwert der awest. Nach form des ar. r bekannt gewesen wäre.
Bei Jacobsohn Ar&Ugrof. 257 finden wir in den Nach-
trägen die Bemerkung: „ . . . nach Andreas ist mürzd-, ßwr-
zoiyoti zu lesen“, nämlich anstelle von murzd°, bürg0, wie zu-
vor, S. 197, für mdrdzd0, bdrdg0 der AwestaVulgata geschrieben
worden war. Drückt sich darin die Erkenntnis aus, daß der
x) Ich habe darauf schon GIrPh. 1 a (1894). 24 hingewiesen. S. auch
G. 50. 682 No. 1.