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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 6 — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38948#0033
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. VI.

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zurückzuführen; er legt seinem vasaiy als Lok. Sing, darum
einen zum inkohativen Präsens *vassci- = ai. *vaccha- (zu
vdsmi ich wünsche') gehörigen mask. Nominalstamm auf a-
zugrunde; s. auch ebd. 59. Allein das Inkohativum würde
doch wohl eher mit ai. *uccha- anzusetzen sein — s. uccliäti
'illucescit’ neben västave —. und das Nom. act. dazu sollte
man eher in femininem Geschlecht erwarten; s. ai. °rcchä-,
prcchä-, vänchä-, murchä- (, die freilich alle nachvedisch sind).
Also wird doch das s in vasiy vielmehr nach § 9, 119 bei
Meillet zu deuten sein. Es scheint mir nicht auffälliger
als das z in vaz^rha- 'groß’. Ein besonderer Grund für die
Entlehnung eines Worts braucht nicht immer vorhanden zu
sein; wenigstens ist er nicht immer zu ermitteln oder auch
nur wahrscheinlich zu machen. Welch besonderer Anlaß
soll die allgemeine Entlehnung des pers. dast 'Hand’ und
döst 'Freund’ hervorgerufen haben?
Ich benütze die Gelegenheit, um auf eine in das-gleiche
Gebiet fallende Erscheinung im Persischen aufmerksam zu
machen, die, soweit ich sehe, bisher noch an keiner Stelle
mit der nötigen Schärfe hervorgehoben worden ist.
Bei Tedesco aaO. 189x) heißt es: „Aw. z, aber ap. d gibt
N s, aber S d“, wobei N das meint, was ich mit Parthisch,
S das, was ich mit Persisch bezeichne. Entsprechend auch
Mann TäjlkM. XVI, worauf Tedesco verweist.* 2 *) Die Angabe
bedarf starker Einschränkung. In Wirklichkeit liegen die Ver-
hältnisse für das M- und NPersische so, daß d gegenüber z
für ar. z und zh durchaus zurücktritt. Die oben angeführte
Pegel gilt tatsächlich in dieser Fassung nur für den Wort-
anlaut, wo das öfter auftretende z auf Entlehnung aus
einem nichtpersischen Dialekt, zum Teil aber auch auf
Übertragung aus dem Inlaut zurückzuführen ist. Im Inlaut
ist ar. z(h) im allgemeinen durch z vertreten; durch d(b) nur
1) hinter r, und 2) vor i. Ar. -rz(h)- ergibt wie -rd(h)- l; ar.
-z(h)i- wie -d(h)i- y. Die Belege zu 1 finden sich bei Hübsch-
mann PSt. 220 f. verzeichnet; doch s. auch 222. Für 2 kenne
ich nur einen einzigen Beleg, d. i. np. biryän 'bratend (in-
trans.), gebraten’, biryän ist mit np. giryan 'weinend’ zu-
8. auch ebd. 248 o.
2) Herzfeld Paikuli 62 setzt danach ein mpB. *a8 'ich5 an; s. dazu unten.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1924/25. 6. Abh. 3

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