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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1924/25, 6. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 6 — Heidelberg, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.38948#0056
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56

Christian Bartholomae.

26 a. [Zur Etymologie von mpB. brist und mparthT.
visprixt].
1. Zu mpB. brist, np. birist; dazu auch muk. bristü (s.
Mann Mukrlk. 1. CI), baxt. birist (s. Mann LurSt. 101). Die
Wörter, die man unter dem Begriff 'rösten, braten5 zusam-
menzustellen pflegt — s. Wackernagel AiGr. 1. 162, Boisacq
DetLGr. 1040, Walde LatetWb.* 2 317, Hübschmann PSt. 26 f. —,
lassen sieb nach meiner Meinung ohne Anwendung von
Zwangsmitteln aus einer Basis nicht herleiten. Wie man
sich auch zu den bisherigen Aufstellungen darüber verhalten
mag, soviel scheint mir sicher, daß die obengenannten Wörter
nicht ohne dringende Not — und ich sehe solche nicht —
vom ai. bhrstä- getrennt werden sollten; sie sind darum
ebenso wie auch das np. biryän (s. dazu oben S. 33) auf eine
idg. Basis *bhreg- zurückzuführen.
2. Zu mparthT. visprixt (VYSPBYXT). Das Wort gehört
etymologisch zusammen mit vax. spra-[ 'Blume, Sproß5,
ms. aspraymaJc1) 'Blume’, mpB. sähsprahm2) 'Basilienkraut5
(= armLW. sahspram), mit jAw. sparg^a- 'Sproß5, msak. lias-
palgya3) 'mach auf blühen5, usw., und ai. sphurjaka-, sowie
mit lit. spürgas und dessen Verwandten [sprögti, usw.; s. Les-
kien Ablaut 84, 98). Das jAw. spargya- und das ai. sphür-
jaka- enthalten ar. f, dagegen steckt in mparthT. visprixt ar. r,
mit der in der Zusammensetzung bei Verlust des Haupttons
regelrechten Minderung der Silbe; s. S. 43. Ohne die eben be-
sprochene Umstellung würde die Form *vispuxt (aus *uispurxt
— ar. *ui-sphrJcta- gegenüber *sphfktä-) lauten müssen. — Für
lautlich gleichwertig mit dem mparth. vijsprixt halte ich das
msak. ahajspnga 'unaufgeblüht5 bei Leumann aaO.; zur Laut-
gebarung s. msak. siya 'gelernt5 bei Reichelt IdgJb. 1. 25.
27. Anders steht es mit dem -u(r)- für ar. -r- hinter nicht-
labialen Lauten. Man erwartet i(r), und in der Tat erscheint dies
weitaus in der Mehrzahl der etymologisch zweifelsfreien Fälle.
Ich verzeichne — wieder aus dem Pers. und Parth., s. S. 51 — die
folgenden 4):
0 Geschr. 5sprprfkv • die Lesung — ob ra oder ar — ist also unsicher.
2) GrBd. 119. 7; geschr. dd p ram; wegen des h für y s. Hübschmann PSt. 249.
3) Leümann Maitr. 68, V. 191.
4) f vor einem miran. Wort bedeutet, daß es ohne das Y-Zeichen ge-
schrieben ist.
 
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