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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1925/26, 1. Abhandlung): Die Phalangen Alexanders und Caesars Legionen — Heidelberg, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.38874#0011
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I. Die Quellen der Geschichte Alexanders.
Die Zeit des Curtius.
Die bekannten Worte des Curtius 10, 9, 3 Proinde iure merito-
que populus Romanus salutem se principi suo debere profitetur, qui
noctis, quam paene supremam habuimus, novum sidus inluxit. Huius,
bereute, non solis ortus lucem caliganti reddidit mundo, cum sine suo
capite discordia membra trepidarent. Quot Ute tum extinxit jaces!
quot condidit gladios! quantam tempestatem subita serenitate dis-
cussit! Non ergo revirescit solum, sed etiam floret imperium. Absit
modo invidia, excipiet huius saeculi tempora eiusdem domus utinam
perpetua, certe diuturna posteritas sind von Mützell, in der Vor-
rede S. LXI—LXIX auf Claudius Thronbesteigung gedeutet worden.
Er legt besonderes Gewicht auf eine Stelle des Dio Cassius, wo es
von den Beratungen des Senates nach Caligulas Ermordung heißt,
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TsksioiaavTsp. Alle weiteren Stellen, die er aus Flavius Josephus,
Arch. 19, 1—4, anführt, beweisen weiter nichts, als daß die Erhe-
bung des Claudius einen Bürgerkrieg abgewendet hätte. Mützell
versteht unter der Nacht bei Curtius eine physische Nacht, wäh-
rend doch nur die Nacht gemeint sein kann, die durch das Erlöschen
des einen Princeps über die römische Welt sich ausbreitete, um dem
Tagesgestirn des neuen Herrschers zu weichen.
Man mag von der Adulatio denken wie man will, aber den
Tod des jämmerlichen Caligula und die Thronbesteigung des nicht
minder kläglichen Claudius in diesem gewaltigen Bilde eines dro-
henden Weltunterganges zu zeichnen, ist eines Schriftstellers von
der künstlerischen Begabung, wie sie Curtius trotz aller Mängel
doch besaß, einfach unwürdig.
Nein, der Herrscher, der da starb, muß von derselben Art wie
Alexander gewesen sein, und diejenigen, die nach der Krone streben
konnten, müssen Männer gewesen sein von der Art der Diadochen.
Diese Bedingungen erfüllt aber der Tod Traians, dessen Parther-
 
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