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Lohmeyer, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 4. Abhandlung): Kyrios Jesus: eine Untersuchung zu Phil. 2,5-11 — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38938#0049
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Kyrios Jesus.

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barung Johannes in unmittelbarem Beisammen davon spricht,
daß Christus gesiegt und sich auf den Thron seines Vaters gesetzt
habe1, so ist in dem Gedanken des Sieges der Tod, in dem der
sessio ad dextram dei der der Erhöhung gemeint. Tod und Er-
höhung sind also auch hier die grundlegenden Heilstatsachen; von
ihnen aus wird erst die Anschauung des vierten Evangeliums be-
greiflich, daß auch der Tod eine „Erhöhung“ sei. In den johanne-
ischen Schriften tritt aber zugleich auch wie hier die religiöse Be-
deutung der Auferstehung Christi völlig zurück2. Nun ist der Ge-
danke der Auferweckung für das paulinische Denken konstitutiv.
So tritt uns hier eine ererbte, nichtpaulinische Deutung der Auf-
erstehungstatsache entgegen3; und sie ist in den johanneischen
Schriften, wenn auch verwandelt, getreu bewahrt. Dieses Lied
schlägt also hier eine Brücke zwischen Paulus und Johannes; es
ist als das ältere Dokument beider Mutterboden.
Wie der Ausdruck u-spudaoGsv in diesem Zusammenhang
archaischen Klang und Gehalt hat, so auch der zweite: ip^apKairo.
An kaum einer Stelle des NT wird in ähnlicher Weise Christus als
Empfänger eines göttlichen Geschenkes hingestellt; analog sind
wieder nur einige wenige altertümliche Worte der Apostelgeschichte4
1 3, 21; vgl. meinen Kommentar z. St.
2 Beweis dafür ist, daß das Wort oc.vä.a'ua.aiq nur von der allgemeinen Auf-
erstehung der Menschen oder der besonderen der Gläubigen, nie aber der
■Christi gebraucht wird (Ev. Joh. 5, 29; 11, 24f.; Apok. Joh. 20, 5f.) und die
Wendung Ix vexpöv ävaaTyjvai nur als Inhalt eines „Schriftwortes“ begegnet
(Joh. 20,9). Das Wort lyelpeiv steht von Jesus Ev. Joh. 2,22; 21,14, von La-
zarus 5, 21, also nur in erzählender Form. IJebr. kennt es nur 11, 19 und
dort nicht von Jesus.
3 Wie in dem Ev. Joh., so ist also auch hier Ü7repm);ouv und So^aCeiv
sachlich gleichbedeutend. Zur Identität beider vgl. schon Jes. 52, 13, auch
Test. Naphth. 5, 3; Test. Jos. 10, 3: o~ xüpiot; xaroixcov kn aüirov . . . 8ia ty]v
ccocpoauv/jv ou govov . . . puevai ocutov, aAXa xal uOoi xal So^oc^si auröv &c, xdqjti.
•S. auch Peterson, EG h-sop 176.
4 Außerdem findet sich I. Petri 1, 19—21 eine interessante Parallele:
[eZUTpCOÜTJTE.]
Tigiw oci'gocTL du; djxvoö agoigou xal äcnuAou, Xpicrrou
Ttposyvcaagsvou gsv 7tpo xaTaßoXzjt; xoagou
cpavspcoO-svToc Se sTr’lcyÜTOu vöv ypovoiv
8i’ u[j.S,q rout; 8t,’ auvou maxoix; sic, -9-eov
tov lyelpavxa aüxov Ix vsxpoiv xal So^av aiiTÖ 8ovxa
cocrrs tt]v ttIgtiv 0(xöv xal IXxlSa elvat, sic, -9-sov.
Die Stelle steht inmitten einer Paränese und nähert sich hymnischem Stil;
sie ist sachlich in vielen Punkten von unserem Psalm verschieden, vor allem

Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1927/28. 4. Abh.

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