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Cereteli, Michael; Sardur; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1927/28, 5. Abhandlung): Die neuen haldischen Inschriften König Sardurs von Urarṭu (um 750 v. Chr.) ; ein Beitrag zur Entzifferung des Haldischen — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.38939#0051
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Die neuen haldischon Inschriften König Sardurs von Urartu.

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zu beachten ist. Daraus dürfte zu ersehen sein, daß aise etwas
Ähnliches wie niribe, also assyr. sukänu, sukuttu o. ä. bedeutet.
Vgl. weiter CICh 21. 9—12 (= Nik. I): ÄLULu-[-hi-ü]-ni-ni ÄLU
SARRU-si a-li ü-i-e a-i-se a-i-ni-e-i ka-ab-ab-ka-su-la-i(!)-ni a-ru-ni
ILU Hal-di-i-se m'Me-nu-ü-a m-Is-pu-ü-i-ni-hi-ni-e „Die Stadt Luhiuni,
die königliche Stadt, welche auch allerlei Reichtümer (od. Vor-
räte der) verbarg, gab Haldi Menua, dem Sohne Ispuinis“.1)
ha-ia-la-a-ni: dieselbe Form wie kabkasulaini2), vom Verbum
ha-ü-bi (Z.31) regiert und von der Wurzel ha = nasü stammend.
Z. 30. ILUHal-di-ni -ni ba-ü-si-ni = assyr. Ina kibit
1LUHaldia: vgl. Töpzauä-Bilinguis 17/15—16: [ILUHalJ-di-ni-ni ba-
ü-si-i-ni ü-la-a-di-[e] = i-na (kü)-bi-it ILUHal-di-a a-na-ku m-Ra-
sa-se a-di sa-di-e MlTUAsurK1 . . . . a-ta-la-ka „Auf Geheiß des
(Gottes) Haldi zog ich, Rusa, nach dem Gebirge des Landes Asur
. . . Vgl. ebenda 25—26/24, wo die Kopie der assyrischen
Zeile mangelhaft ist; vgl. Kelischin-Bilinguis, ZZ. 21/18: ba-ü-ki-ni-
[li] — KA.MES = amäti.
RELJJ-si-ni-vi: vgl. Anm. zu A 3.
i-e-se „ich'1, -se Subjektszeichen, Pronom. der 1. P. i-e „ich“.
Vgl. Sayce 30. 32: a-lu-se u-li-se ti-ü-li-e i-e-se za-du-bi „Wer immer
(Wer + jemand, ein anderer) sagt, «ich habe (es) gemacht»“; 22.
9—10: a-lu-se u-li-se ti-ü-li i-e-se i-ni pi-li-e a-gu-bi „Wer immer
sagt, «ich habe diesen Kanal abgeleitet»“ usw.
Z. 31. ha-ü-bi: die Bedeutung der Verbalwurzel ha ist nicht
nur kasädu „erobern“, sondern eigentlich sabätu „nehmen“ und, wie
schon oft bemerkt, nasü „tragen, (weg-)tragen, (hin-)bringen“ u. ä.
5 Für ainiei vgl. Kelischin-Bilinguis 30f./29f.: a-lu-se a-i-ni-e-i ü-li-e-i [ul(?)-
hu(?)J-di .... du-li-i-e = sum-mu (?) me-ni-me-[ni] [i]-ta-mar (ki-i nasü[ü]) ....
„Wer immer einen anderen schickt, .... zu tun, bzw. wer jemanden schickt
(, wegzutragen) ....“, woraus wir hald. aini uli = assyr. mamma (sänumma) er-
schließen können. Vgl. ebenda. 38—39/39—40: a-lu-se a-/i-ni-e/ /i-nij-li du-li-i-e
ti-i-ü-li-i-e ü-[li-e] = Sa a-na me-ni-me-ni i-ka-[ab-bi]. . . a-lik hi-pi(?) „Wer immer
alles dieses (im Haid. Plur.) zu tun einem anderen sagt bzw. wer jemandem sagt,
zu gehen (und) zerstören“. Der Ausdruck aluse ainie(i) inili duli(e) kommt sehr
oft in den Fluchformeln vor: vgl. z. B. Sayce 22. 8-9 u. a. Stellen. — Wir können
also das hald. aini dem assyr. manman „wer immer, was immer“, mimma „irgend
etwas, etwas Beliebiges“ usw. gleichsetzen; ainie inili = mimma ani, aini -
memenu Besitz usw.
2) kabkasulaini fasse ich als Partizipium im Akkusat. Sg. (-ni) auf, regiert
vom Verbum aruni. kabka (für kabkaru vgl. Anm. zu E 52) „einschließen“, kabka-
su (su „machen“) „einschließen lassen, enthalten“ u. ä.
 
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