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Allgeier, Arthur [Editor]; Sankt Gallen [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1928/29, 2. Abhandlung): Bruchstücke eines altlateinischen Psalters aus St. Gallen: in Codd. 1395 St. Gallen, C 184 Zürich u. 587 Wien — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39910#0008
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Arthur Allgeier :

lingue, griechisch-lateinische Psalmen Version aus dein 10. Jahrh.
aufmerksam gemacht, die sich unter den Handschriften der Spitals-
bibliothek von Cues befindet, und ebenfalls Berührungen mit Gallien
verrät, daneben aber noch stärkere mit Spanien, also einen selt-
samen Mischcharakter an den Tag legt.3)
Es ist das Verdienst von Alfrfd Rahlfs, im 2. Pleft der Sep-
tuaginta-Studien noch auf eine Reihe weiterer Zeugen hingewiesen
und mit dem ihm -eigenen Blick für innere Zusammenhänge ihre
Bedeutung erkannt zu haben. Ich folge zunächst der Beschreibung
von Rahlfs.
9. Jahrhundert:
D Basel, Univ.-Bibh, A. VII. 9. Griechischer Text mit lateinischer
Interlinearversion (Vulgata). Inhalt: Ps. 1 —146, 2. Irischer
Duktus. Die Handschrift wird aus St. Gallen stammen.
M Gotha, Herzog]. Bibi., Membr. 117 (früher im Kloster Murbach
in Elsaß). Griechischer Text mit lateinischer Interlinearversion.
Inhalt: Ps. 1—67, 8; 68. 6 — 70, 11.
Bert Ham Berlin, König]. Bibi.. Ham. 552. Griechischer Text in
der Kommentar ausdrücklich Hg vorziehen und Hr ablehnen? Ich habe die Hs.
im März 1928 in Montpellier selbst untersucht: Im Text steht decidet, und defluet
ist von einer etwas späteren Hand darüber geschrieben, die sich auch später noch
wiederholt verfolgen läßt. So steht gleich über fecerit im selben Vers faciet und
über somnum coepi 3, 6 soporatus sum. Es ist also die Hand eines Korrektors,
der den Psaltertext nach der Vulgata herstellen wollte. Die Grundlage ist aber im
allgemeinen Hr. Der Kommentar zeigt jedoch in seiner Vorliebe für geschicht-
liche Betrachtungsweise Verwandtschaft mit dem sog. Kolumbapsalter, bzw. dem
aus Bobbio stammenden Kommentar God. G 301 inf. der Ambrosiana in Mailand,
den G. J. Ascoli wegen der irischen Glossen 1878 in Florenz herausgegeben hat.
Damit rückt der karolingische Psalter von Montpellier in einen bedeutsamen
historischen Zusammenhang ein; denn der Kommentar von Bobbio mag mit dem
vorausgehenden Werk, das Columba zugeschrieben wird, zusammengebören oder
nicht — vgl. neuestens G. Morin, Le liber S. Columbani in psalmos et le Ms. Am-
bros. G 301 inf.: Revue Benedictine 38 (1926) 164/177 —- jedenfalls sind beide
Werke irischer Herkunft, und der von Ascoli edierte größere Teil ruht auf der
Kenntnis syrischer Exegese (Theodor von Mopsueste!). Auch Lauer sind irische
Züge in der Ornamentik aufgefallen, und er hat auch zu den patristischen Vor-
reden, welche dem Kommentar vorausgeschickt werden, die Analogie bei Ascoli
vermerkt. Es dürfte sich lohnen, die irische Spur zu verfolgen. Vielleicht führt
sie, wie Lauer mit guten Gründen belegt, wirklich nach St. Gallen. Ich möchte
die Hauptbedeutung darin sehen, daß sich eine wertvolle Quelle erschließt, um
den Anteil der Iren an der Psalmenüberlieferung des Abendlandes festzustellen.
3) Der lateinische Text in der bilinguen Psalmenhandschrift Nr. 10 der
Spitalbibliothek in Cues: im Trierer Pastor bonus 38 (1927) 261/271.
 
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