Bruchstücke eines altlateinischen Psalters aus St. Gallen.
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Hauptzeugen nach zwei Pachtungen hin mit raschem Blick zu über-
schauen1), scheint es mir zweckmäßig zu sein, an die Aufarbeitung
des übrigen Bestandes an altlateinischen Psalterien heranzutreten,
aber gleichzeitig dahin zu streben, die Hauptlinien der Textgeschichte
aufzudecken.
Dafür bieten die St. Gallener Fragmente einen günstigen Aus-
gangspunkt.
Erster Teil.
Äußere Beschreibung der Bruchstücke.
1. Die Überlieferung.
Es handelt sich bei der St. Gallener Handschrift um den Sammel-
kodex 1395. Er enthält 11 Blätter von gelblich gefärbtem, steifem
Pergament im Format 20X14 cm (Schriftspiegel: 15X11,5) und
4 Blattreste. Aus der Beischrift des ehemaligen Bibliothekars Ilde-
fons von Arx, die Scherrer benützen konnte, geht hervor, daß die
Fragmente aus den Handschriften 962 und 963 gewonnen wurden.
Davon enthält die erstere Taulers Schrift: Über die Tugend der
heiligen Arbeit, im 14. Jahrh. auf Papier geschrieben; sie stammt
aus dem Gotteshause der heiligen Wiborada. Die zweite umfaßt
mehrere deutsche aszetische Traktate, ist ebenfalls im 14. Jahr-
hundert geschrieben, und zwar von F. Cölner für das Gotteshaus
von St. Georgen. Ob sich diese Angabe jedoch auf alle Stücke
oder nur auf die ganzen Blätter bezieht, ist nicht ersichtlich. Jeden-
falls ergibt sich aber, daß die Ablösung noch erfolgte, als das
Kloster St. Gallen bestand.
Die 11 Blätter sind durch Arx nach Seiten numeriert worden;
sie enthalten der Reihe nach folgende Psalmstücke:
S. 370: ne quando — benedictio tua -
S. 371: Illi PSALMUS DAUID — constituisti me -
S. 372: V IN EINEM — uiam tuam -
S. 373: quoniam — ualde -
S. 374: et tu domine —- persequentibus me -
S. 375: et eripe me — corda -
2, 12 — 3,9
4
5.1— 9
5, 10 — 6,4
6, 4-7, 2
7.2— 10
b Die altlateinischen Psalterien. Prolegomena zu einer Textgeschichte der
hieronymianischen Psalmenübersetzungen, Freiburg i. B. 1928.
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Hauptzeugen nach zwei Pachtungen hin mit raschem Blick zu über-
schauen1), scheint es mir zweckmäßig zu sein, an die Aufarbeitung
des übrigen Bestandes an altlateinischen Psalterien heranzutreten,
aber gleichzeitig dahin zu streben, die Hauptlinien der Textgeschichte
aufzudecken.
Dafür bieten die St. Gallener Fragmente einen günstigen Aus-
gangspunkt.
Erster Teil.
Äußere Beschreibung der Bruchstücke.
1. Die Überlieferung.
Es handelt sich bei der St. Gallener Handschrift um den Sammel-
kodex 1395. Er enthält 11 Blätter von gelblich gefärbtem, steifem
Pergament im Format 20X14 cm (Schriftspiegel: 15X11,5) und
4 Blattreste. Aus der Beischrift des ehemaligen Bibliothekars Ilde-
fons von Arx, die Scherrer benützen konnte, geht hervor, daß die
Fragmente aus den Handschriften 962 und 963 gewonnen wurden.
Davon enthält die erstere Taulers Schrift: Über die Tugend der
heiligen Arbeit, im 14. Jahrh. auf Papier geschrieben; sie stammt
aus dem Gotteshause der heiligen Wiborada. Die zweite umfaßt
mehrere deutsche aszetische Traktate, ist ebenfalls im 14. Jahr-
hundert geschrieben, und zwar von F. Cölner für das Gotteshaus
von St. Georgen. Ob sich diese Angabe jedoch auf alle Stücke
oder nur auf die ganzen Blätter bezieht, ist nicht ersichtlich. Jeden-
falls ergibt sich aber, daß die Ablösung noch erfolgte, als das
Kloster St. Gallen bestand.
Die 11 Blätter sind durch Arx nach Seiten numeriert worden;
sie enthalten der Reihe nach folgende Psalmstücke:
S. 370: ne quando — benedictio tua -
S. 371: Illi PSALMUS DAUID — constituisti me -
S. 372: V IN EINEM — uiam tuam -
S. 373: quoniam — ualde -
S. 374: et tu domine —- persequentibus me -
S. 375: et eripe me — corda -
2, 12 — 3,9
4
5.1— 9
5, 10 — 6,4
6, 4-7, 2
7.2— 10
b Die altlateinischen Psalterien. Prolegomena zu einer Textgeschichte der
hieronymianischen Psalmenübersetzungen, Freiburg i. B. 1928.