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Allgeier, Arthur [Editor]; Sankt Gallen [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1928/29, 2. Abhandlung): Bruchstücke eines altlateinischen Psalters aus St. Gallen: in Codd. 1395 St. Gallen, C 184 Zürich u. 587 Wien — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39910#0016
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14

Arthur Allgeier:

Qz 19 r: 105, 40 — 106, 2
Qz 388: 106, 3-16
Qg 389: 106, 17 — 27
Lücke: 106, 27 — 118, 32
„ 118, 32 — 146, 1
„ 146, 1 bis Schluß.
Von der ursprünglichen Psalmenhandschrift ist also
ungefähr ein Sechstel des Textes erhalten.

2. Paläographie.
Was nun zunächst die schrifttechnische Seite der Psalmenfrag-
mente anlangt, so ist der Text in einer Kolumne geschrieben. Die
Zahl der Zeilen ist verschieden; sie schwankt zwischen 22 und 27.
Die Tinte für den Psalmentext ist schwarzbraun, für die Über-
schriften, Zählungen und die Interpunktion rot. Die Versanfange
sind durch größere Buchstaben ausgezeichnet. Noch kräftiger und
ornamental behandelt sind die Initialen der einzelnen Psalmen.
Dabei wechseln, soweit die erhaltenen Fragmente erkennen lassen,
zwei Formen ab. Teils ist der Körper des Buchstabens ganz mit
Farbe ausgefüllt, so daß ein ziemlich plumpes Gebilde entsteht, um
das rote Pünktchen gelegt sind, während der freibleibende Raum
mit zierlichem Piankenwerk ausgesponnen wird. Zum Teil ist die
Buchstabensilhouette aufgelöst, indem nur die Grenzlinien gezogen
sind und das Innere durch mannigfache Zierformen gegliedert wird.
Hier nähern sich die Initialen der älteren St. Gallischen Buchmalerei,
etwa dem Psalterium der Züricher Stadtbibliothek, God. C. 12.1)
Nur erscheinen die Tier- und Pflanzenmotive noch nicht klar ent-
wickelt wie in den späteren Miniaturen.
Eine Eigenart, die keine andere St. Gallische Hs. kennt, stellen
die Versschlüsse dar. Sie laufen nämlich nicht in einen einfachen
Punkt oder etwas wie ein umgekehrtes oder irgendwie modifiziertes
!) A. Merton, Die Buchmalerei in St. Gallen vom neunten bis zum elften
Jahrhundert. Zweite Aufl., Leipzig 1923. Tafel I. Auch die Initialen der Hss.
604, 443 und 600 der Bibliotbeque Municipale von Lyon gemahnen daran; vgl.
PL I in: Codices Lugdunenses antiquissimi. Le scriptorium de Lyon, la plus
ancienne ecole calligraphique de France par E. A. Lowe, Lyon 1924. E.H. Zimmer-
mann, Vorkarolingische Miniaturen, Berlin 1916, vergleicht damit noch die Hss.
München 22 501, Berlin 83 und Köln 212.
 
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