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Allgeier, Arthur [Editor]; Sankt Gallen [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1928/29, 2. Abhandlung): Bruchstücke eines altlateinischen Psalters aus St. Gallen: in Codd. 1395 St. Gallen, C 184 Zürich u. 587 Wien — Heidelberg, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.39910#0018
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16

Arthur Allgeier:

folgen, scharf erkennbar durch ihre schweren, dicken und großen,
durchaus semiunzialen Züge. Diese Hand stellt zum Teil mechanische
de
Schreibfehler zurecht, z. B. 8, 4: uibo; meist ordnet sie die Recht-
schreibung, z. B. cognuscentur in cognoscentur, fidius, in filios oder
ergänzt und modifiziert den Text. Davon ist noch eigens zu handeln.
Auf diese Hand gehen auch einige tituli zurück, z. B. die Aufschrift
des 6., 7. und 88. Psalms. Man darf in ihr also die Hand des
ersten Korrektors erblicken. Sie gehört sicher ins 8. Jahrh.
An der Grundschrift der Fragmente ist einmal die noch starke
Neigung zur scriptio continua bemerkenswert. Paläographisch fällt
auf, daß das s am Zeilenende in der Regel ähnlich wie in der
karolingischen Minuskel in eine Unterlänge, doch nicht gerade,
sondern leicht geschweift ausläuft. Für ae findet sich zweimal q
mit unten angesetzter Schleife, zweimal die Kontraktion ge. Con-
fortetur 9, 14 zeigt am Ende für die Endung -ur die aus der späteren
Zeit genügend bekannte Schleife über der mittleren Schriftlinie,
und das vorausgehende non ist durch n mit einer Linie bezeichnet.
Diese Schreibungen stehen aber auf Rasur und gehören dem letzten
Korrektor an. Ihm, vielleicht aber auch schon der ersten nach-
bessernden Hand ist & für et zuzuweisen, ln der Grundschrift der
Fragmente sind Abkürzungen nicht sehr häufig und vor allem gar
nicht regelmäßig.
Die Abkürzungen betreffen folgende Fälle:
m am Wortende: CINERE SICUT ΡΑΝΕ M ANDUC ABA, INU
Μ ICE. SU, AUTE, ΕΤΕΝΪ u. a.
m im Wortinnern: ÄB OL ASSET, IDÜEORUM, TEPESTATEu.a.
bus als Kasusendung: CORDIB; GUBIL1B; UOCIB; u. a.
per als Präposition und im Auslaut: PAMBULANT, PDERENT,
EDITIONEM, PGIPE, SEMP, SUP, INSUP u. a.
quoniam: QNM.
secundum: SCDM.
noster : nostri: einmal, Qz 5r I = 93, 22 NEFl; einmal, Qz 5r 11 -
91, 14 NI. Qz 19r ist noster ausgeschrieben.
dominus, domini usw.: DNS, DNI.
deus, dei usw.: DS, Dl.
sanctus, sanctuarium usw.: SGUS, SCUAR1UM.
spiritus: SPS.
psalmus: PSL.
 
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