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Erster logischer Teil.
matische „Subjekt“ des Satzes, griechisch „uttoxscjxsvov“1, und
von diesem sogenannten Subjekt, welches nach modernem Sprach-
gebrauch eigentlich ein „Objekt“ ist, wird nun die Wahrheit darüber
so zum Ausdruck gebracht, daß der Satz von dem Subjekt, das
„zugrunde liegt“ etwas anderes aussagt, d. h. ihm ein „Prädikat“,
griechisch: „xaTvjyopoufjievov“, beilegt.
Hiermit haben wir wenigstens einen Ansatzpunkt gewonnen,
von dem aus wir die Frage, was die grammatische Struktur des
Satzes für die logische Struktur der wahren Sinngebilde unseres
Erkennens bedeutet, weiter verfolgen können, und jedenfalls steht
auf Grund des aufgezeigten Zusammenhanges das eine schon jetzt
fest: die Sätze, an die wir uns beim Studium des wahren Er-
kenntnis-Sinnes zu halten haben, müssen immer Aussagen über
etwas sein, d. h. es muß in ihnen einerseits der Gegenstand, der
erkannt wird, als bezeichnet durch das grammatische Subjekts-
wort Vorkommen, und die Erkenntnis über diesen Gegenstand muß
andererseits sprachlich so zum Ausdruck gebracht sein, daß der
Satz dem Subjektswort ein Prädikatswort hinzufügt. Kurz:
die Erkenntnis über einen Gegenstand oder ein Objekt wird den
adäquaten sprachlichen Ausdruck nur in einem Aussagesatz
finden, in dem das betreffende Objekt mit dem Subjektswort be-
zeichnet ist, und das Prädikatswort mit ihm zusammen als Be-
zeichnung für die über das Objekt gefundene ganze Erkenntnis
dient.
Kehren wir mit diesem Resultat zunächst noch einmal zu den
sprachlichen Ausdrucksmitteln zurück, die aus nur einem Wort
bestehen. Dann sehen wir vollends, daß sie nicht nur ungeeignet
sind, um an ihnen den wahren Sinn in seiner logischen Struktur
aufzuzeigen, sondern daß sie uns geradezu in die Irre führen müssen,
solange wir ihre Zweigliedrigkeit, die sie schon als Ausdrucksmittel
besitzen, nicht durchschaut haben, also uns durch ihre äußere
grammatische Struktur über das täuschen lassen, was ihren
logischen Sinn ausmacht.
Es ist ihrem Wortlaut nicht anzusehen, ob darin das Subjekt
oder das Prädikat eine sprachliche Bezeichnung gefunden hat. Der
Ausdruck „Feuer“ kann eventuell bedeuten: „Das ist Feuer“.
Dann tritt „Feuer“ als Prädikat auf. Er kann aber auch sagen
1 Ich füge dieses Wort hinzu, damit Niemand bei dem logischen „Sub-
jekt“, das erkannt wird, an das Ich-Subjekt denkt, das die Erkenntnis als
seelischen Prozeß vollzieht, also „denkt“.
Erster logischer Teil.
matische „Subjekt“ des Satzes, griechisch „uttoxscjxsvov“1, und
von diesem sogenannten Subjekt, welches nach modernem Sprach-
gebrauch eigentlich ein „Objekt“ ist, wird nun die Wahrheit darüber
so zum Ausdruck gebracht, daß der Satz von dem Subjekt, das
„zugrunde liegt“ etwas anderes aussagt, d. h. ihm ein „Prädikat“,
griechisch: „xaTvjyopoufjievov“, beilegt.
Hiermit haben wir wenigstens einen Ansatzpunkt gewonnen,
von dem aus wir die Frage, was die grammatische Struktur des
Satzes für die logische Struktur der wahren Sinngebilde unseres
Erkennens bedeutet, weiter verfolgen können, und jedenfalls steht
auf Grund des aufgezeigten Zusammenhanges das eine schon jetzt
fest: die Sätze, an die wir uns beim Studium des wahren Er-
kenntnis-Sinnes zu halten haben, müssen immer Aussagen über
etwas sein, d. h. es muß in ihnen einerseits der Gegenstand, der
erkannt wird, als bezeichnet durch das grammatische Subjekts-
wort Vorkommen, und die Erkenntnis über diesen Gegenstand muß
andererseits sprachlich so zum Ausdruck gebracht sein, daß der
Satz dem Subjektswort ein Prädikatswort hinzufügt. Kurz:
die Erkenntnis über einen Gegenstand oder ein Objekt wird den
adäquaten sprachlichen Ausdruck nur in einem Aussagesatz
finden, in dem das betreffende Objekt mit dem Subjektswort be-
zeichnet ist, und das Prädikatswort mit ihm zusammen als Be-
zeichnung für die über das Objekt gefundene ganze Erkenntnis
dient.
Kehren wir mit diesem Resultat zunächst noch einmal zu den
sprachlichen Ausdrucksmitteln zurück, die aus nur einem Wort
bestehen. Dann sehen wir vollends, daß sie nicht nur ungeeignet
sind, um an ihnen den wahren Sinn in seiner logischen Struktur
aufzuzeigen, sondern daß sie uns geradezu in die Irre führen müssen,
solange wir ihre Zweigliedrigkeit, die sie schon als Ausdrucksmittel
besitzen, nicht durchschaut haben, also uns durch ihre äußere
grammatische Struktur über das täuschen lassen, was ihren
logischen Sinn ausmacht.
Es ist ihrem Wortlaut nicht anzusehen, ob darin das Subjekt
oder das Prädikat eine sprachliche Bezeichnung gefunden hat. Der
Ausdruck „Feuer“ kann eventuell bedeuten: „Das ist Feuer“.
Dann tritt „Feuer“ als Prädikat auf. Er kann aber auch sagen
1 Ich füge dieses Wort hinzu, damit Niemand bei dem logischen „Sub-
jekt“, das erkannt wird, an das Ich-Subjekt denkt, das die Erkenntnis als
seelischen Prozeß vollzieht, also „denkt“.