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Stegemann, Viktor [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 1. Abhandlung): Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer in Wien — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40166#0011
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A. Vorwort.

Neben den Zanbertexten aus den Sammlungen der koptischen
Papyri in Berlin, London, Manchester u. a., die bereits publiziert
sind, hat man die koptischen Zauber texte der Papyrussammlung
Erzherzog Rainer in Wien fast unbeachtet gelassen. Nur wenige
Stücke machte unmittelbar nach dem Erwerb J. Krall im Y. Bande
der ‘Mitteilungen aus der Sammlung Rainer’ im Wortlaut, einige
weitere im ‘Führer durch die Ausstellung1 dem Inhalt nach be-
kannt; doch hat Krall im ‘Führer1 den Inhalt der Texte nicht immer
glücklich bestimmt.
Als ich, während mich Interpretationen zur Form und zu den
Legenden der koptischen Zaubertexte beschäftigten, im Jahre 1925
an eine Sammlung aller bekannten und teilweise sehr zerstreut
publizierten koptischen Zauberpapyri ging, wurde ich bei der
Durcharbeitung des von Krall veröffentlichten Wiener Materials
in Anbetracht der ungemeinen Reichhaltigkeit des Inhalts der
sonstigen in der Sammlung Rainer vereinigten Papyri zu dem
Schluß gedrängt, daß der Anteil der Zaubertexte in dieser
Sammlung größer sein müßte als bekannt war. Um zunächst
die Texte, aus denen Krall a. a. 0. nur die Anfangsworte
zitiert, in ihrem ganzen Wortlaut kennenzulernen, durchforschte
ich im Jahre 1926 die Sammlung Rainer an Ort und Stelle. Die
Notgemeinschaft bewilligte in zuvorkommender Weise das Geld
zu dieser Reise. Es gelang mir dabei, 37 weitere Texte, die z. T.
freilich in einem mehr als kläglichen Zustand sind, ans Licht zu
ziehen und abzuschreiben. Hinzu kamen acht im ‘Führer1 ver-
zeichnete, ebenfalls noch unveröffentlichte Stücke. Die bereits
publizierten Papyri wurden von mir damals neu kollationiert,
nachdem Stichproben ergaben, daß sich vieles besser lesen ließ
als zu Kralls Zeit, da in den seitdem verflossenen 30 Jahren
mancherlei Parallelmaterial bekannt geworden war.

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