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Stegemann, Viktor [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 1. Abhandlung): Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer in Wien — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40166#0041
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Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzh. Rainer. oo
(s'j/aTc) und (y.ai) Gesandtschaften (ßrpeaßetatc) der Engel (ä^yekoc,),
der 4 (ÄscGapsc) Tiere (upov) der Engel (a.'ftiXcq), der 20 Mächte
(ouvdp.£t;); der 24 Ältesten (■äpscßoiepot).

1 ff.] Das ganze Stück hat seine Wirkung von der Fiktion des Heiligen-
briefes; vgl. die Christusbriefe in den Parallelen und die Gebete unter dem
Namen der Maria und des Gregorius (Kropp III 377ff.). Die Praxis ist alt; siehe
das 'von Isis geschriebene Amulett’ Or 1013A [46] 2, wozu der magische Text
des Neuen Reiches zu vergleichen ist, den Hopfner I § 790 erwähnt.
3] Über die Stellung Christi in den koptischen Zaubertexten s. u. zu
XXVI 37; das Material Kropp III § 84 — 113. Eine Bearbeitung unter historischen
Gesichtspunkten fehlt.
5] Die Zeichen mir unerklärbar.
7] Die Engelreihe führt 19 Namen einer Liste an, die zu der mehrmals
belegten alphabetischen Namenliste mit den 24 Namen der Presbyter gehören,
die in der koptischen Literatur sehr verbreitet sind (vgl. St. Gaselee, De XXIV
senioribus apokalypticis et nominibus eorum in Parerga Coptica I, Cambridge 1912).
Die Vorstellung geht von Apoc. 4, 4. io und verwandten Stellen aus; nach einer
Hs. in Oxford ist die alphabetische Anordnung 'Auflösung des Namens des
Lammes’, also wohl Umschreibung von dessen Wesen. Daher die Nennung von
Jesus Z. 3/4. Genau so ist in dem freilich sehr zerstörten, lediglich in den Namen
abweichenden Text (die Anordnung ebenfalls alphabetisch) P 8330 [27] verfahren:
erst werden die Engel aufgezählt, dann ist Jesus zitiert. Rettungsbitten und Amen
schließen. Vgl. die verwandte Auflösung von Gottes Wesen aus den Namen der
4 Tiere (Komm, zu XIX 1). Die Überlieferung der Listen in den Zaubertexten
ist sehr verschieden; nur die Liste in P 11 347 [34] 18ff. ist wirklich gut erhalten
und stimmt weitgehend zu den Teilen zweier Listen in koptischen Hss. (nach
Gaselee a. a. 0. S. 36 und Or 5899 (I) [55] verso zusammengestellt und verglichen
von Kropp III § 226). In der obenstehenden Liste ist am Anfang irgendeine
Verwirrung eingetreten; der Schluß stimmt zu P 11 347 [34] 18ff. Man vergleiche
Wien: coAieiHA mit cdaioiha P 11 347 [34] und Or 5899 (1) [55]
^IAX(|)MIA „ ^IAAc|)AHA P 11 347 (^GpAGAHA Or 5899 [1])
rpiCTOynA „ 'xpiCToyriA P 11 347 und Or 5899 (1)
4>CDexMiHA „ — (cjjiAOnxnA P 11 347; c|)AnoyHA Or 5899 [1])
lMtioytiA „ yMnoynA P 11 347 (Or 5899 (1) y[ ]a)
„ TAypiHA P 11 347 und Or 5899 (1)
cypcoAHA „ ccpcDAHA P 11 347 und Or 5899 (1)
Die vorangehenden Namen sind mit diesen Listen nicht zu identifizieren bis auf
Z. 11 MipAHA, das P 11 347 als rinpAHA wiederkehrt. Daß Kontamination vorliegt,
erhellt aus den drei mit e- anlautenden Namen am Anfang. Die falschen Namen
weisen aber überall Bestandteile auf, die in den genannten Listen Vorkommen;
so steht statt rneiHA Or 5899 (1) eniA.uiA; KpiHA für paha P 11 347, bzw. poynA
Or 5899 (1). Demnach kann an der Bedeutung der Liste kein Zweifel sein.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, pbil.-hi,st. Kl. 1933/34. 1. Abh. 3
 
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