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Stegemann, Viktor [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1933/34, 1. Abhandlung): Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzherzog Rainer in Wien — Heidelberg, 1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.40166#0068
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Viktor Stegemann.

Pap. Ag. 14 (Frg.); vgl. auch Or 5525 [54] Abt. II. IV. V. VI, wo derartige
Spielereien im Text eingelegt sind. Von griechischen Texten mit gleicher Übung
sei verwiesen auf GZP I Nr. II Ende, vgl. V 80ff. (S. 185), und Taf. III Abb. 6 zu
V 357. Vielfach sind es die Amulette, deren man zum Gelingen der Praxeis bedarf,
oder magische Gebete, die in Verbindung mit einem Opfer zu sprechen sind
(vgl. Kairo 45 060 [120] 74 ff., GZP V 80).
1] Apabathuel]: Der Name wird noch 2mal erwähnt : Or 1013 A [46] 25
(London) und XIX 3. Alle 3 Texte gehören in die arabische Zeit. Wie in
dem vorstehenden Text erscheint der Name auch Or 1013 A [46] in Verbindung
mit cabacdo als dessen 'großer wahrer Name’. Vorangehen die 7 (8?) wahren
Namen, die XIX 2 sich (freilich sehr entstellt) ebenfalls vor Apabathuel finden,
der daselbst mit mamapicdo ('Herr der Herren’, syr., vgl. Kkopp III § 206,
Hopfner I § 746) verbunden ist; dies stellt indes nur einen andern Namen des
Gottes Sabaoth dar, der dann XIX auch Z. 7 als iacd cabacdö angerufen
wird (dazu vgl. das Zitat des Großen Pariser Zauberpap. = GZP I Nr. IV 1200
/Coct|j.o'j /.ttara, ta Ttavta /.Tiara, z.üpt£, 0£s Öewv Mapp.aptw, ’law und ebd. uitiarou 0eou
tou /.arl^ovro? röv /.oaixov z.ai ^avro/.paropo? [xappapiwO, ferner Bickels Hinweis in
ZDMG 1873 S. 609 oben, wonach p.ap[j.apito0 als der Name Gottes in dem Kanon
einer ostsyrischen Anaphora erscheint). Apabathuel ist also als anderer Name des
höchsten Gottes auch hier gesichert. Dafür spricht auch die Betonung der Einzig-
keit des Sabaoth (Z. 4). Diese Formel ist zweifellos nach dem in den griechischen
und koptischen Liturgien häufig begegnenden und danach in 2 Zaubertexten
P 8318 [18] 1, Kairo 49 547 [121] 39/40 aufgenommenen st; xtxvr'ip ayio?, et; uio; ayio;,
ev 7TV£ü[xa ayiov gebildet (vgl. Mc 2, v und 1. Cor. 8, 4-e, ferner die koptischen Grab-
steine bei Hall, Coptic and Greek texts S. 8. 9. 11; ebd. Taf. 95 Nr. 1300; 91
Nr. 1276).
3] ha]: Daß das Wort (hebr. ^x) nur 6mal statt der in solchen Wort-
und Silbenzusammenstellungen üblichen 7mal gesetzt ist, dürfte auf Versehen
beruhen. Diese 7maligen Silbenwiederholungen kennzeichnen wie die 7 Vokale
(darüber vgl. das zu Nr. XXVIII Gesagte) das Wesen des xavvo/.pävcLip und
sind daher fast immer in Anrufungen des Allgottes zu finden, vgl. Oxford
Mc 4 [76] 28 . . . IACD CABACDO 6MMANOyi IA HA HA HA HA HA HA HA;
Leid [83] XVI 13 ff : nxoeic niu>T miikocmoc thph aa-cdhai cacdci
6A6MAC cabacdo mai N6 neypAN np np Hp np np Hp np (s. a. ebd. XV
18/19), wo Hp dem ha des Oxforder und Wiener Textes gleichzukommen scheint.
Stimmt dies, dann lehrt das Zitat aus der Leidener IIs., daß ha i ia usw. Namen
Gottes sind. Dadurch muß das Wesen Gottes umschrieben werden, wie durch
die 7malige Wiederholung von a und a> in dem Münchener Fluchtext ed. Hengsten-
berg [44] 38/39 und Or 5525 [54] Abt. IV, wo, was wohl durch das Trinitätsdogma
möglich ist, das Wesen Christi symbolisch ebenso beschrieben wird. Auch in
unserem Text ist wohl in diesem Zusammenhang ic xc mit A und cd (um ein
Kreuzeszeichen ?) eingesetzt.
7 f.J Moyn ripoyn coyneu)] anscheinend Zauberworte; unverständlich.
 
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