Die koptischen Zaubertexte der Sammlung Papyrus Erzh. Rainer. 61
XLI [104].
Beschwörung.
TAMCXpi ^CDAGK 6AXK MN6K
UKG Mö'AM MNNGTOFIOC 6T6KQ)AAn N[2HTOy
[.]
1] P 8325 [22] 1 TIOpK 6p[CDTN MNN6]TMpAN MNNGTNtfOM MM“
T
neTM<|>YAAK MNNGTOnOC MGOOy eTNeu^ocyln1 [N2]HTOy; P 5525 [6] 5;
Or 5525 [54] 1 ff. u. a. — GZP I Nr. IV 361 6pz(£co ue, vcxüSaipov, ehe apprj? ehe
OfjAu? . . . .; Pradel 263, 28 opxt£co up.a; xata ta; äyt«; ouvap.st;; 264, 4.
Tamsari, ich beschwöre dich bei deinen großen Kräften und
den Orten (totxoc), an d[enen] du bist [. . . .
1] Tamsari ist ein unbekannter Dämonenname (arabischer Ursprung?).
Meist erfahren wir bei jedem Text, der gefunden wird, im Gegensatz zu der
größeren Anzahl der griechischen Zaubertexte, einen neuen Dämonennamen.
Nur ganz wenige Fälle gibt es, in denen wirklich mehrere Texte verschiedenster
Herkunft denselben Geist beschwören, z. B. in P 5527 [5] und Or 5987 [57]
Bakthiotha, P 8320 [17] und Heidelberg 514 [37] Schurin, Schuran usw. Häutiger
gibt es Dubletten unter den Listen, die die 24 Presbyter, freilich mit vielen Ab-
weichungen in den Namen, enthalten (P 8330 [27]; P 11 347 [34] 17ff.; Or 5899 (I)
[55] verso lff.; Crum, Short Texts 400 [77]; XVI [88]; dazu die Zusammenstellung
bei Kropp III § 226). Sodann sind Apabathuel und Marmariöth häutig begegnende
Namen (s. zu XL 1). Es ist auffällig, daß die häufiger vertretenen Namen christlich-
jüdischer Form sind. Sollte hier in 2 Gruppen geschieden werden müssen?
1/2] Diese Phrase hat viele Varianten. Es sei aber bemerkt, daß sie im
Bereich der griechisch geschriebenen Texte selten ist; eine Beschwörung bei den
Orten kenne ich dort überhaupt nicht, nur bei den Kräften (s. o.) und Namen,
letzteres häutig (Pradel 263, 24; 276, 10). uxm ist 8uv«p.i; (Kropp III § 168). De-
finition: dämonische, beschwörbare Wesen, die einem höheren Dämon zugehören
und zuweilen diesen Dämon zwingen können.
2] Tonoc: Die Zwischenwesen haben in der ganzen antiken Dämonologie
einen bestimmten Raum im Kosmos inne, die sublunare Sphäre. Da manche die
Dämonen wieder in vernünftige und vernunftlose teilten, die getrennt wohnten,
kann man annehmen, daß auch den einzelnen oalpovs; ihre Aufenthaltsorte zu-
gewiesen waren; diese müssen durch die Gegenwart des Dämons besondere
Heiligung erfahren haben; man dämonisierte auch sie und konnte sie, als über
1 Zur Ergänzung vgl. P. Jernstedt, Graeco-Coptica in ÄZ 64 (1929) 134.
XLI [104].
Beschwörung.
TAMCXpi ^CDAGK 6AXK MN6K
UKG Mö'AM MNNGTOFIOC 6T6KQ)AAn N[2HTOy
[.]
1] P 8325 [22] 1 TIOpK 6p[CDTN MNN6]TMpAN MNNGTNtfOM MM“
T
neTM<|>YAAK MNNGTOnOC MGOOy eTNeu^ocyln1 [N2]HTOy; P 5525 [6] 5;
Or 5525 [54] 1 ff. u. a. — GZP I Nr. IV 361 6pz(£co ue, vcxüSaipov, ehe apprj? ehe
OfjAu? . . . .; Pradel 263, 28 opxt£co up.a; xata ta; äyt«; ouvap.st;; 264, 4.
Tamsari, ich beschwöre dich bei deinen großen Kräften und
den Orten (totxoc), an d[enen] du bist [. . . .
1] Tamsari ist ein unbekannter Dämonenname (arabischer Ursprung?).
Meist erfahren wir bei jedem Text, der gefunden wird, im Gegensatz zu der
größeren Anzahl der griechischen Zaubertexte, einen neuen Dämonennamen.
Nur ganz wenige Fälle gibt es, in denen wirklich mehrere Texte verschiedenster
Herkunft denselben Geist beschwören, z. B. in P 5527 [5] und Or 5987 [57]
Bakthiotha, P 8320 [17] und Heidelberg 514 [37] Schurin, Schuran usw. Häutiger
gibt es Dubletten unter den Listen, die die 24 Presbyter, freilich mit vielen Ab-
weichungen in den Namen, enthalten (P 8330 [27]; P 11 347 [34] 17ff.; Or 5899 (I)
[55] verso lff.; Crum, Short Texts 400 [77]; XVI [88]; dazu die Zusammenstellung
bei Kropp III § 226). Sodann sind Apabathuel und Marmariöth häutig begegnende
Namen (s. zu XL 1). Es ist auffällig, daß die häufiger vertretenen Namen christlich-
jüdischer Form sind. Sollte hier in 2 Gruppen geschieden werden müssen?
1/2] Diese Phrase hat viele Varianten. Es sei aber bemerkt, daß sie im
Bereich der griechisch geschriebenen Texte selten ist; eine Beschwörung bei den
Orten kenne ich dort überhaupt nicht, nur bei den Kräften (s. o.) und Namen,
letzteres häutig (Pradel 263, 24; 276, 10). uxm ist 8uv«p.i; (Kropp III § 168). De-
finition: dämonische, beschwörbare Wesen, die einem höheren Dämon zugehören
und zuweilen diesen Dämon zwingen können.
2] Tonoc: Die Zwischenwesen haben in der ganzen antiken Dämonologie
einen bestimmten Raum im Kosmos inne, die sublunare Sphäre. Da manche die
Dämonen wieder in vernünftige und vernunftlose teilten, die getrennt wohnten,
kann man annehmen, daß auch den einzelnen oalpovs; ihre Aufenthaltsorte zu-
gewiesen waren; diese müssen durch die Gegenwart des Dämons besondere
Heiligung erfahren haben; man dämonisierte auch sie und konnte sie, als über
1 Zur Ergänzung vgl. P. Jernstedt, Graeco-Coptica in ÄZ 64 (1929) 134.