Landwirtschaftliche Produkte in Baden.
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Die Betriebsgrößenverteilung bestätigt mit dem ungewöhnlich
großen Anteil der Kleinst- und Kleinbauernbetriebe (bis 2 und
bis 5 ha), die an Zahl etwa drei Viertel und an Betriebsfläche etwa
die Hälfte der gesamten badischen Landwirtschaft ausmachen, das
bekannte Übergewicht der niedersten Einheiten, entwicklungs-
mäßig gesprochen der Realteilung in Baden. Dieser Charakter
zeigt sich aber nach in Tab. III gegebener Gegenüberstellung
der Zählungen von 1925 und 1933 insofern schon abgewandelt,
als einem leichten Rückgang der Gesamtzahl der Betriebe und
einer erheblichen Vergrößerung der gesamten Betriebsfläche
sowie einer geringeren der gesamten landwirtschaftlichen Nutz-
fläche ein zahlenmäßiger Rückgang der Kleinst- und Kleinbauern
bei besonders für erstere ungewöhnlich stark gewachsener Betriebs-
größe (dafür leicht gesunkener Nutzfläche) entspricht, und daß sich
daran gleichsam ein Aufrücken von Betrieben in der Stufenleiter
der Betriebsgrößen anzuschließen scheint, das in der Großbauern-
klasse (20—100 ha) zu einer Vermehrung der Zahlen, Nutz- und
Betriebsflächen um etwa die Hälfte geführt hat; eine ähnliche Ver-
mehrung, die bei der Betriebsfläche (Wald!) bis zur Verdoppelung
geht, weisen sogar die Großbetriebe über 100 ha auf.
Die Bodenbenutzung der badischen Landwirtschaft (Tab. IV
und V) ist seit der Vorkriegszeit im Großen mit etwa 55 v. H. der
Gesamtfläche gegenüber Forstwirtschaft und Wohn- und Unland
die gleiche geblieben. Der kaum merkliche Rückgang kann inner-
halb statistischer Fehlergrenzen liegen (s. die wesentlich verschie-
dene Kurve mit Tiefpunkt 1925 in „Die Landwirtschaft in Baden“,
hrsg. vom Bad. Statist. Landesamt, 1927, S. 44). In ihrer inneren
Gliederung zeigt dagegen die landwirtschaftliche Fläche gerade in
den beiden letzten erfaßten Jahren die größten Veränderungen, die
hier zuerst für ein außerpreußisches Land zu betonen von Interesse
sein dürfte1. In ihnen, d. h. kurz gesagt in dem auffälligen Rück-
gang des Ackerlandes und der entsprechenden Zunahme der Wiesen
und sogar der Weiden muß sich natürlich zunächst der allgemeine
und durch die Erzeugungsschlacht noch besonders verstärkte Zug
zur tierischen Eiweiß- und Fetterzeugung und zu der dafür not-
wendigen Grünlandwirtschaft spiegeln. Freilich kann naturgemäß
auch innerhalb des Ackerlandes der Grünlandbedarf durch Feld-
futterbau befriedigt werden, wie etwa das Beispiel des Amtsbezirks
1 C. Boehm, Die Elastizität der deutschen Getreideanbauflächen (SH. 40
des Inst. f. Konj.forschung 1936) behandelt nur Preußen.
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Die Betriebsgrößenverteilung bestätigt mit dem ungewöhnlich
großen Anteil der Kleinst- und Kleinbauernbetriebe (bis 2 und
bis 5 ha), die an Zahl etwa drei Viertel und an Betriebsfläche etwa
die Hälfte der gesamten badischen Landwirtschaft ausmachen, das
bekannte Übergewicht der niedersten Einheiten, entwicklungs-
mäßig gesprochen der Realteilung in Baden. Dieser Charakter
zeigt sich aber nach in Tab. III gegebener Gegenüberstellung
der Zählungen von 1925 und 1933 insofern schon abgewandelt,
als einem leichten Rückgang der Gesamtzahl der Betriebe und
einer erheblichen Vergrößerung der gesamten Betriebsfläche
sowie einer geringeren der gesamten landwirtschaftlichen Nutz-
fläche ein zahlenmäßiger Rückgang der Kleinst- und Kleinbauern
bei besonders für erstere ungewöhnlich stark gewachsener Betriebs-
größe (dafür leicht gesunkener Nutzfläche) entspricht, und daß sich
daran gleichsam ein Aufrücken von Betrieben in der Stufenleiter
der Betriebsgrößen anzuschließen scheint, das in der Großbauern-
klasse (20—100 ha) zu einer Vermehrung der Zahlen, Nutz- und
Betriebsflächen um etwa die Hälfte geführt hat; eine ähnliche Ver-
mehrung, die bei der Betriebsfläche (Wald!) bis zur Verdoppelung
geht, weisen sogar die Großbetriebe über 100 ha auf.
Die Bodenbenutzung der badischen Landwirtschaft (Tab. IV
und V) ist seit der Vorkriegszeit im Großen mit etwa 55 v. H. der
Gesamtfläche gegenüber Forstwirtschaft und Wohn- und Unland
die gleiche geblieben. Der kaum merkliche Rückgang kann inner-
halb statistischer Fehlergrenzen liegen (s. die wesentlich verschie-
dene Kurve mit Tiefpunkt 1925 in „Die Landwirtschaft in Baden“,
hrsg. vom Bad. Statist. Landesamt, 1927, S. 44). In ihrer inneren
Gliederung zeigt dagegen die landwirtschaftliche Fläche gerade in
den beiden letzten erfaßten Jahren die größten Veränderungen, die
hier zuerst für ein außerpreußisches Land zu betonen von Interesse
sein dürfte1. In ihnen, d. h. kurz gesagt in dem auffälligen Rück-
gang des Ackerlandes und der entsprechenden Zunahme der Wiesen
und sogar der Weiden muß sich natürlich zunächst der allgemeine
und durch die Erzeugungsschlacht noch besonders verstärkte Zug
zur tierischen Eiweiß- und Fetterzeugung und zu der dafür not-
wendigen Grünlandwirtschaft spiegeln. Freilich kann naturgemäß
auch innerhalb des Ackerlandes der Grünlandbedarf durch Feld-
futterbau befriedigt werden, wie etwa das Beispiel des Amtsbezirks
1 C. Boehm, Die Elastizität der deutschen Getreideanbauflächen (SH. 40
des Inst. f. Konj.forschung 1936) behandelt nur Preußen.