Landwirtschaftliche Produkte in Baden.
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Güteverbesserung des badischen Hopfens bildet also die Zu-
kunftsaufgabe, die der Nährst,and mit strenger Anbaukontrolle,
aber auch (ähnlich wie im großen bei den Flachsrösten) mit Bei-
hilfen zur Erstellung besonders von gemeindlichen Darren zwecks
Fertigtrocknung vor Siegelung und Verkauf fördert.
c. Zichorie.
Im 18. Jahrhundert hat das damals nassauische Lahr von
Holland die Schnupftabak- und Zichorienfabrikation aufgenommen
und in der Hand geschickter Unternehmer (Lotzbeck, Trampier)
zu einem Export ,,über die ganze Welt“ entwickelt,1. Diese
Fabrikation ist lange eingegangen. Die Wiederaufnahme einer
badischen Verarbeitung ist wie beim Hopfen großenteils eine Frage
der Errichtung eigener Darren. Die Anbaufläche betrug in den
achtziger Jahren noch mehr als 2600 ha. Die letzte reichs-
statistische Bodenbenutzungserhebung für Zichorie für 1927 (Stat.
Jb. d. D. R. 1931, 65) zeigt Baden mit über 900 ha bereits von
dem einzigen anderen wesentlichen Anbaugebiet Oberschlesien mit
2300 ha überflügelt (Württemberg 472 ha). Die seitherige Entwick-
lung der Anbauflächen in Baden war:
192G
1929
1930
1931
1932
Insgesamt.
1043
595
663
562
634
davon
Nördliches Hügelland.
—
541
608
522
598
davon
Amtsbezirk Sinsheim .
—
340
316
247
332
,, Bretten .
—
135
239
218
216
Rheinebene.
—
54
55
40
36
Die nicht in Baden selbst verfütterte oder zu Salat und Ge-
müse verwendete Ernte geht in Ermangelung eigener badischer Ver-
arbeitung hauptsächlich in die Zichorienfabrik Heinrich Franck
Söhne G.m.b.H. in Ludwigsburg, und zwar wie bei der Zucker-
fabrikation auf Grund von Anbauverträgen mit badischen Zichorien-
bauern. Nach Angaben der Firma umfaßten diese Verträge fol-
gende Fläche und Erträge:
Fläche ha
Ertrag dz
Ertrag je ha
1929
251
91400
260
1930
370
89200
241
1931
403
91450
227
1932
478
116950
245
1 E. Gothein, Schwarzwald I, 54, 787.
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Güteverbesserung des badischen Hopfens bildet also die Zu-
kunftsaufgabe, die der Nährst,and mit strenger Anbaukontrolle,
aber auch (ähnlich wie im großen bei den Flachsrösten) mit Bei-
hilfen zur Erstellung besonders von gemeindlichen Darren zwecks
Fertigtrocknung vor Siegelung und Verkauf fördert.
c. Zichorie.
Im 18. Jahrhundert hat das damals nassauische Lahr von
Holland die Schnupftabak- und Zichorienfabrikation aufgenommen
und in der Hand geschickter Unternehmer (Lotzbeck, Trampier)
zu einem Export ,,über die ganze Welt“ entwickelt,1. Diese
Fabrikation ist lange eingegangen. Die Wiederaufnahme einer
badischen Verarbeitung ist wie beim Hopfen großenteils eine Frage
der Errichtung eigener Darren. Die Anbaufläche betrug in den
achtziger Jahren noch mehr als 2600 ha. Die letzte reichs-
statistische Bodenbenutzungserhebung für Zichorie für 1927 (Stat.
Jb. d. D. R. 1931, 65) zeigt Baden mit über 900 ha bereits von
dem einzigen anderen wesentlichen Anbaugebiet Oberschlesien mit
2300 ha überflügelt (Württemberg 472 ha). Die seitherige Entwick-
lung der Anbauflächen in Baden war:
192G
1929
1930
1931
1932
Insgesamt.
1043
595
663
562
634
davon
Nördliches Hügelland.
—
541
608
522
598
davon
Amtsbezirk Sinsheim .
—
340
316
247
332
,, Bretten .
—
135
239
218
216
Rheinebene.
—
54
55
40
36
Die nicht in Baden selbst verfütterte oder zu Salat und Ge-
müse verwendete Ernte geht in Ermangelung eigener badischer Ver-
arbeitung hauptsächlich in die Zichorienfabrik Heinrich Franck
Söhne G.m.b.H. in Ludwigsburg, und zwar wie bei der Zucker-
fabrikation auf Grund von Anbauverträgen mit badischen Zichorien-
bauern. Nach Angaben der Firma umfaßten diese Verträge fol-
gende Fläche und Erträge:
Fläche ha
Ertrag dz
Ertrag je ha
1929
251
91400
260
1930
370
89200
241
1931
403
91450
227
1932
478
116950
245
1 E. Gothein, Schwarzwald I, 54, 787.