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Bohnenstädt, Elisabeth; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 1. Abhandlung): Kirche und Reich im Schrifttum des Nikolaus von Cues — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.41996#0136
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Elisabeth Bohnenstädt:

44 Exc. II 389, VIII 603; C.C. I VI 700, XIV 706; III I 780, XLI
823; Ep. III 841/42.
45 Exc. VIII 603; C.C. I VI 700; II XXVI 757, XXXIV 773; Ep.
II 831, 33, 34, III 839/40, 41, 42, 44, 45, VII 855, 57, 58, 59; P.F. XVI
877, XVII 878.
46 C.C. I IV 697, V 698, VI 700, 01, X 704, II XIII 726, 27, 28,
XXVI 757, XXVII 759, XXVIII 761, XXXI 764, XXXIV 773; III XLI
823; Ep. I 827, II 837; A.P. 3, 6, 7.
Gedankliche Beziehungen zur Reichsauffassung, die bei den
cusanischen Erwägungen über Aufbau und Charakter kirchlicher Verwaltung
mehrfach wahrzunehmen sind, werden beim Verfolg der cusanischen Aus-
führungen über das Reich deutlicher werden. Dann wird auch stärker noch
hervortreten, wie weitgehend der Reichsgedanke das Primäre und Zugrunde-
liegende ist, wie weit er für sein "Abbild’ auch die Deutung abgibt. Und viel-
leicht kann man sagen, daß des Cusanus ganzes Erfassen gegliederter, gestufter
irdischer Ordnung im Grunde in unwillkürlicher Ursprünglichkeit reichhaft
ausgerichtet ist, d. h. im Hinblick nicht sowohl auf die "Kirche5 als auf das
"Reich5 als sichtbarem Träger der gottgewollten Ordnung. Vgl. seine Aus-
führungen z. B. über Selbstand und Wesen des Reiches. Andrerseits aber wird
ja gerade vom Kirchengedanken her der Sinn des Reiches in seiner Vollendung-
erfaßt, wie auch für einzelne Einrichtungen des Reiches (z. B. Reichskonzil)
von der Kirche aus die Erfassung vertiefende Beleuchtung gewonnen wird.
47 C.C. I XVII 710; II XI 724, XIII 726, 27, 28, 29, XVIII 741, 42,
XIX 742, 43, XXXII 765, 66, 67, 68, XXXIV 774.
48 Exc. II 389/40, V503; C.C. I VI 700, 01, IX 703, XIV 706/07,
XV 708, XVI 708/09, 10, II VII 720, XI 724, XII 725, 26, XIII 728,
XIV 730, XVIII 739,41, XX 746,49, 50, XXI 751, XXVIII 759, XXXIV
772, 73; III XLI 823; Ep. I 826, 27, 28, II 837.
In all dem, was Cusanus in der C.C. über Wahl, Vertretung, Macht-
verteilung u. dgl. in der kirchlichen Verwaltung (in der es sich nicht um das
Wesen der Kirche handelt) sagt, zeigt er sich unter dem Einfluß der episko-
palen Richtung, die gerade zur Zeit der Reformkonzile in einem gewissen
Gegensatz zu päpstlich absolutistischen Bestrebungen für sie günstige Lehr-
meinungen vielfach ausbaute und stark betonte. Vgl. dazu G. Kallens an-
geführte Schriften. — Der eigentliche Grund aber für die cusanische Auffas-
sung liegt in seinem eigenen philosophischen Grunderlebnis der coincidentia
oppositorum als Ursprungs- und Grundgesetz für die Entfaltung der Welt-
wirklichkeit, aus dem heraus sich sein Gemeinschaftserfassen als Einheit in
Vielheit zu und in Einheit aufbaut. Daher deutet er bei Ausführungen über
die Umschließung der Kirche im Bischof und des Bischofs in der Kirche ein-
mal an: „was zwar nur in der Weise der belehrten Unwissenheit zu verstehen
ist“. — Einer gewissen Vollständigkeit wegen sei noch angegeben, was Cusanus
C.C. II XX 751 über die Darstellung^- und Vertretungsgewalt des Papstes
schreibt: „Heute zwar vertritt der Papst allgemeinhin die ganze Kirche, weil
leider die ganze Kirche zu lediglichem Patriarchat des römischen Bischofs
eingezogen worden und gleichsam als allgemeines Patriarchat allein dem Papste
unterstellt wurde. Weil das aber eine Neuerung ist, sind auch Zweifel darüber
entstanden. Daher möge dies hl. Konzil ohne Leidenschaft mit größter Mäßi-
 
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