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Bohnenstädt, Elisabeth; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 1. Abhandlung): Kirche und Reich im Schrifttum des Nikolaus von Cues — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.41996#0145
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Cusanus-Studien: III. Kirche u. Reich i. Schrifttum des Nikolaus vonCues 135

gleiche Grundstreben verfolgen. Bis zuletzt steht Cusanus wirkend in der
Kirche, sogar in der Kurie schließlich, wenn auch hier sein vergebliches Vor-
leben und Mahnen ihn gelegentlich zu dem bitteren Ausruf drängt: ,,Laßt
mich fortgehen! . . . Wenn ich nicht der Gemeinschaft leben darf, dann will
ich wenigstens mir selber leben.“ Und bis zum letzten Augenblick wirkte er
im Reiche: Der Vierundsechzigjährige ritt an der Spitze der deutschen Ritter,
um sie dem diesmal notwendigen (doch nicht zustandegekommenen) Kreuz-
zuge entgegenzuführen. Sein Versuch, für würdige Eingliederung der ihm
Anvertrauten einzustehen, trug ihm auf diesem seinem Todesritt als vielleicht
letzten Gruß von Aeneas Silvius (Pius II.) den Vorwurf ein: ,,. . . Du verstehst
gut, dem du obliegst: die Schmach deines Volkes mit meiner Schande zu
decken!“ Vgl. zu diesen beiden hier nur andeutend berührten Angaben Aen.
Silvii Opera inedita, Roma 1883, p. 532, 508.
Nicht in die Arbeit einbezogen wurden der Plan zu einer Reformbulle,
den Cusanus 1459 als Vertreter des Papstes in Rom entwarf, wie auch all-
gemein solche Erlasse und Bestimmungen, die der Legat und der Bischof im
Sinne der Reform herausgab. Dies, w7ie überhaupt alles zum praktischen
Versuch und zur praktischen Stellungnahme des Cusanus Gehörige muß einer
weiteren Bearbeitung Vorbehalten bleiben.
 
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