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Creutz, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1938/39, 3. Abhandlung): Medizinisch-physikalisches Denken bei Nikolaus von Cues: und die ihm als "Glossae cardinalis" irrig zugeschriebenen medizinischen Handschriften — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.41998#0011
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Cusanus-Studien: IV. Medizinisch-physikalisches Denken bei Nik. v. Cues. 11

Bl. 14r—60v die Glossae Cardinalis in Johannitium ebenfalls hat,
wenngleich Schwarz (S. 48), verführt durch eine Randbemerkung
auf dem Cod. Q 1 ,,Lectura Rikardi Anglici“ sich ganz unnötig
bemüht, den Rikardus Anglicus an die Stelle des wirklichen Ver-
fassers Cardinalis zu setzen, trotzdem er zugeben muß, daß die
Inplicit und Explicit der Erfurter und Würzburger Handschriften
völlig gleichlautend sind.
Zu den Glosulae supra librum aphorismorum Hippokratis
weist Wickersheimer (a. a. 0.) noch drei Handschriften nach, die
sich als No. 6847 in der Nationalbibliothek Paris, als No. 1205 in
Metz und als D I 16 in der Universitäts-Bibliothek Basel befinden.
Des weiteren finden sich bei Wickersheimer an Cardinalis-
Handschriften über andere Themata noch aufgeführt:
1. De morbis oculorum, Cambridge, Gonville and Caius No.379,
2. Libellus docens purgare quatuor humores, Cambridge,
Universität No. 671.
3. De cura pro leprosis, Oxford, Bodleiana No. 3500.
Der Vollständigkeit wegen führe ich noch die Notiz von
Schwarz an (Würzb. Hs.-Verz. S. 48, Fußnote 1), daß in Histoire
litteraire de la France XXXII, S. 594 die Rede von einer „Cura
magistri Cardinalis contra quartanam“ ist.
Zur Erhärtung der These von der textlichen Übereinstimmung
des Cueser Cod. 222 mit sicheren Handschriften der Glossen des
Magister Cardinalis stehen zur Benutzung die beiden Amploniani-
schen Codices aus Erfurt, der Baseler Cod. D I 16 und der Pariser
Cod. 6847. Der Vergleich kann sich nur auf erste, zweite und fünfte
Glosse der Cueser Handschrift beziehen, da von den weiteren drei
Glossen
a) zu den Prognostica des Hippokrates,
b) zu der Schrift ,,De pulsibus“ des Byzantiners Philaretus
(7. Jh. n. Chr.)
c) zu der Schrift „supra regimentum acutorum [seil, morbo-
rum], die wahrscheinlich mit der Hippokratischen Schrift
„περί δίαίτης οξέων [seil. πα-Β-ων“] identisch ist,
bislang keine analogen Cardinalis-Handschriften nachweisbar sind.
Vorbemerkt sei, daß sich die erste Glosse auf den nestoriani-
schen Christen Abu Zeid Hunai'n Ihn Ishäk bezieht, der zu Hira in
Mesopotamien im Jahre 809 geboren, im Jahre 873 oder 877 zu
Bagdad gestorben ist. Unter dem latinisierten Namen Johannitius
 
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