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Panzer, Friedrich; Wolfram; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1939/40, 1. Abhandlung): Gahmuret: Quellenstudien zu Wolframs Parzival — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.42017#0014
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Friedrich Panzer:

Er bietet seine Hilfe als Söldner an. Der Marscliall und Burggraf
der Königin, Lachfilirost, ist hocherfreut; denn er erinnert sich*
Gahmurets Wappen schon in des Baruks Heer vor Alexandria
gesehen zu haben, wo sein Träger hohen Ruhm erwarb. Gahmuret
hält mit seiner Gefolgschaft prunkvollen Einzug in die Stadt und
wird vor die Königin geführt, die ihm, obwohl sie Mohrin ist, tiefen
Eindruck macht. Sie erzählt dem Helden, was sie in Bedrängnis
gebracht hat. Der Mohrenkönig Isenhart, Beherrscher des Landes
Azagouc, hatte ihr Minne und Dienst geweiht. Seine Liebe zu er-
proben, bestimmte sie ihn, seine prunkvolle Ausrüstung, einen Helm
aus Diamant, den Harnisch, ein großartiges Zelt wegzugeben. Ohne
Harnisch bestand er eine Tjost gegen den Herzog Prothizilas, bei
der beide Kämpfer den Tod fanden. Die Schuld an seinem Unter-
gang gab man nun Belakanen und zwei Heere schlossen ihre Stadt
ein, das eine geführt von den Fürsten aus Azagouc, das andere von
Isenharts Vetter, dem König Fridebrant von Schotten, dem sich
nicht nur der König von Gruonlant und Morholt, sondern auch
Gaschier von Ormanie und Kaylet von Hoskurast aus Spane samt
seinem Neffen Killirjacac angeschlossen hatten. Fridebrant selbst
mußte zwar heimkehren, da sein Land von einem Heere des Königs
Hernant bedrängt wird, den er um Herlindes willen erschlagen hat.
Aber er läßt das Heer unter Führung des Herzogs Hiuteger zurück,
der den Belagerten in täglichen Kämpfen harten Abbruch tut.
Gahmuret besiegt die Anführer des feindlichen Heeres und macht
sie zu Gefangenen, Belakane schenkt ihm dafür Hand und Reich.
Er vermag aber ein stilles Leben ohne Ritterschaft nicht auszu-
halten und verläßt darum heimlich die Mohrin, als sie schon zwölf
Wochen lang ein Kind von ihm unterm Herzen trägt. Nach des
Vaters Scheiden geboren, erweist es sich schwarz und weiß gefleckt
an Haut und Haaren wie eine Elster und erhält darum den Namen
Feirejiz Anschevin.
Diese Erzählung findet Fortsetzung und Abschluß in den bei-
den letzten Büchern des Parzival, wo noch folgendes erzählt wird:
Parzival hat, ruhelos umherschweifend, in zahllosen Kämpfen
höchste Heldenschaft bewährt. Eben noch hat er Gawan, den
gefeiertsten Ritter der Tafelrunde, besiegt und sieht sich abermals
mit hohen Ehren in die gepriesene Gemeinschaft des Königs Artus
aufgenommen. Aber er weiß sich auch hier noch nicht am Ziel.
Er stiehlt sich weg von ihren Festen: „got gebe fröude al disen
schäm, ich wil uz disen fröuden farnu.
 
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