Der Name des Nikolaus von Cues
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Den neutestamentlichen Teil führt Hieronymus (und mit
ihm die Tradition) auf Origenes (f 254) zurück. Doch ist auch
diese Zuweisung falsch. Dieses neutestamentliche griechische Ono-
mastikon hat vielmehr einen uns unbekannten alexandrinischen
Gelehrten aus der Origenes-Schule zum Urheber und dürfte zwi-
schen 260 und 270 abgefaßt sein13. Wir wollen den Autor für
unsere Zwecke kurzweg Pseudo-Origenes nennen. Seine onomasti-
sche Arbeit gehört zu einer Gruppe von Werken aus der Origenes-
Schule, die Wutz als Origenes-Gruppe zusammenfaßt.
Die Leistung des Hieronymus besteht in bezug auf das neu-
testamentliche Verzeichnis im wesentlichen in der Übersetzung, bei
der er sich ganz eng an die Vorlage angeschlossen hat. Nur hier
und da fügt er eine redaktionelle oder eine kritische Bemerkung
ein. Mit dieser Kritik hat es z. T. folgende Bewandtnis: Während
es der alttestamentliche Abschnitt so gut wie ausschließlich mit
Eigennamen zu tun hat, die der hebräischen und verwandten Spra-
chen entstammen und die infolgedessen auch aus diesem Sprach-
gut abgeleitet werden können, nimmt der Verfasser des neutesta-
mentlichen Teiles auch zahlreiche griechische (und einige latei-
nische) Namen in sein Verzeichnis auf, für die er gleichwohl eine
hebräische Ableitung versucht. Das Unsinnige dieses Verfahrens
scheint er nicht bemerkt zu haben. Anders Hieronymus! Zwar
übernimmt er in seiner Übersetzung diese hebräischen Pseudo-
Etymologien; doch sieht er sich häufig veranlaßt, in Zusätzen die
„Gewaltsamkeit“ (violentia) solcher Ableitung zu rügen, gelegent-
lich sogar eine bessere griechische (oder lateinische) Etymologie
vorzuschlagen14.
C. Zum Schluß dieser einführenden Bemerkungen sei noch
darauf hingewiesen, daß uns auch griechische Onomastika oder
wenigstens Bruchstücke von solchen erhalten sind. Ein Teil von
ihnen enthält die Eigennamen des Neuen Testamentes und erstrebt
ebenfalls deren Ableitung aus dem Hebräischen, so daß man diese
griechischen Listen wenigstens zum Teil auf die „Origenes-Gruppe“,
13 Wutz (I) 30ff.
14 Diese kritischen Bemerkungen treten vor allem bei den Eigennamen
der Apostelgeschichte auf (Vallarsi III1 98—103; PL 23, 845/46—849; La-
garde 6623—7028 (2 S. 99—104). Anfangs einzelnen Namenerklärungen bei-
gefügt, werden sie vom Buchstaben C ab immer mehr summarisch, um schließ-
lich (nach dem Buchstaben P und in den folgenden Schriften) ganz zu ver-
schwinden; der Autor hatte offenbar die Lust verloren, alle diese Sprach-
verstöße immer wieder zu brandmarken.
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Den neutestamentlichen Teil führt Hieronymus (und mit
ihm die Tradition) auf Origenes (f 254) zurück. Doch ist auch
diese Zuweisung falsch. Dieses neutestamentliche griechische Ono-
mastikon hat vielmehr einen uns unbekannten alexandrinischen
Gelehrten aus der Origenes-Schule zum Urheber und dürfte zwi-
schen 260 und 270 abgefaßt sein13. Wir wollen den Autor für
unsere Zwecke kurzweg Pseudo-Origenes nennen. Seine onomasti-
sche Arbeit gehört zu einer Gruppe von Werken aus der Origenes-
Schule, die Wutz als Origenes-Gruppe zusammenfaßt.
Die Leistung des Hieronymus besteht in bezug auf das neu-
testamentliche Verzeichnis im wesentlichen in der Übersetzung, bei
der er sich ganz eng an die Vorlage angeschlossen hat. Nur hier
und da fügt er eine redaktionelle oder eine kritische Bemerkung
ein. Mit dieser Kritik hat es z. T. folgende Bewandtnis: Während
es der alttestamentliche Abschnitt so gut wie ausschließlich mit
Eigennamen zu tun hat, die der hebräischen und verwandten Spra-
chen entstammen und die infolgedessen auch aus diesem Sprach-
gut abgeleitet werden können, nimmt der Verfasser des neutesta-
mentlichen Teiles auch zahlreiche griechische (und einige latei-
nische) Namen in sein Verzeichnis auf, für die er gleichwohl eine
hebräische Ableitung versucht. Das Unsinnige dieses Verfahrens
scheint er nicht bemerkt zu haben. Anders Hieronymus! Zwar
übernimmt er in seiner Übersetzung diese hebräischen Pseudo-
Etymologien; doch sieht er sich häufig veranlaßt, in Zusätzen die
„Gewaltsamkeit“ (violentia) solcher Ableitung zu rügen, gelegent-
lich sogar eine bessere griechische (oder lateinische) Etymologie
vorzuschlagen14.
C. Zum Schluß dieser einführenden Bemerkungen sei noch
darauf hingewiesen, daß uns auch griechische Onomastika oder
wenigstens Bruchstücke von solchen erhalten sind. Ein Teil von
ihnen enthält die Eigennamen des Neuen Testamentes und erstrebt
ebenfalls deren Ableitung aus dem Hebräischen, so daß man diese
griechischen Listen wenigstens zum Teil auf die „Origenes-Gruppe“,
13 Wutz (I) 30ff.
14 Diese kritischen Bemerkungen treten vor allem bei den Eigennamen
der Apostelgeschichte auf (Vallarsi III1 98—103; PL 23, 845/46—849; La-
garde 6623—7028 (2 S. 99—104). Anfangs einzelnen Namenerklärungen bei-
gefügt, werden sie vom Buchstaben C ab immer mehr summarisch, um schließ-
lich (nach dem Buchstaben P und in den folgenden Schriften) ganz zu ver-
schwinden; der Autor hatte offenbar die Lust verloren, alle diese Sprach-
verstöße immer wieder zu brandmarken.