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Nikolaus [Editor]; Baur, Ludwig [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 4. Abhandlung): Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate und Randbemerkunge des Cusanus — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42023#0066
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Ludwig Baur Cusanus-Texte: III. Marginalien

allem erstrebt. Beide sind causa exemplaris und finalis aller Dinge.
Vgl. Ps. Dionysius DN IV, 7 u. 10.
Gott als Schöpfer und Ursache aller Dinge. Nach
Ps. Dionysius ist Gott Schöpfer, das Leben alles Lebenden, das
Wesen alles Wesensbegabten, jeglichen Lebens und Wesens Ur-
sprung und Ursache infolge seiner Güte, weil er das Seiende ins
Dasein ruft und zusammenhält (DN I, 3: παρακτική καί συνοιχική),
nicht im pantheistischen Sinn eines notwendigen Hervorgehens
der Dinge aus ihm, sondern im Sinne eines freien Schöpfungsaktes.
Aller Dinge Ursache ist die wesenschaffende Güte Gottes. Alle
Geschöpfe und Seinsordnungen stehen in wesenhafter Beziehung
zu seiner Güte, die, wie Hölderlin einmal im Sinn und Geist des
Platonismus sagt: „der Sonne gleicht, die liebend ihre Strahlen an
ihrem Tag aus goldner Fülle beut. —Gott tritt also aus dem Motiv
der Liebe in der Schöpfung aus sich heraus (DN IV, 13) und bleibt
doch in seiner absoluten Identität in sich selbst (DN XI, 2). — Die
selben Gedanken entwickelt Nicolaus Gusanus im Anschluß an
Ps. Dionysius: Gottes Güte ist der Urquell der göttlichen Schöpfer-
tätigkeit. Gott ist als summa potentia Schöpfer, Ursache, causa
causarum, Maß, Bestimmungsgrund aller Dinge, ihres Wesens,
ihrer Existenz, ihrer Güte und Schönheit. Das Denken des göttli-
chen Geistes ist Schaffen; weil Gott die absolute Idee der Dinge
ist, ist er die hervorbringende und zum Ziel führende Ursache von
allem. Daher heißt es in RB 120: „Scientia Dei est causa rerum.“
Von dem Begriff des creare finden wir bei Nicolaus ver-
schiedene Begriffsbestimmungen. In Docta ign. [1440] II, 2 bedeu-
tet creare soviel wie ,, D eum omnia esse.“ In der Apologia [1449]
28, 18—23 erklärt er das creare mittels der Begriffe der complica-
tio und explicatio. Er sagt nämlich: „Neque est verum, si
Deus est omne, quod est, quod propterea non creaverit omnia de
nihilo. Nam cum Deus solum sit complicatio omnis esse cuius-
cumque existentis, hinc creando explicavit caelum et terram;
immo quia Deus est omnia complicite modo intellectualiter divino,
hinc est omnium explicator, creator, factor et quidquid circa
hoc dici potest. Sic arguit magnus Dionysius.“ Es ist hier wohl
Bezug genommen auf DN I, 7 (PG 3, 596d) wo es heißt: ,,ούτως
ούν τη πάντων αιτία καί ύπέρ πάντα ο (ίση . . . ϊνα άκριβώς η των δλων
βασιλεία καί περί αυτήν ή τά πάντα καί αύτής ως αιτίας, ώς άρχής
ως πέρατος έξηρτημένα, καί αύτά κατά τό λόγιον ή τ απάντα έν πάσι
(I Gor. 15, 28) καί άληθώς ύμνήται πάντων ύπίστατις άρχηγική καί
 
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