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Nikolaus [Hrsg.]; Baur, Ludwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 4. Abhandlung): Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate und Randbemerkunge des Cusanus — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42023#0089
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1. Nicolaus Cusanus und Ps. Dionysius im Lichte der Zitate

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φανταζομένους, άλλ’ οίομένους είδέναι τη καθ’ αυτούς γνώσει τον θέμενον
σκότος άποκρυφήν αύτοΰ“ usw. Vg1. auch CH ί, 1.
In der TRAVERSARi-Übersetzung lautet diese Stelle: ,,Haec
autem cave, ne quis imperitus ac rudis exaudiat, eos autem sic
appellaverit qui visibilibns affixi nihil supra ea, quae obtutibus ac
sensibus apparent supersubstantialiter esse arbitrantur, putantque
scientia sua illum sequi, qui posuit tenebras latibulum suum.“ Auch
Apologia 20, lff. ist auf dieselbe Stelle (MTh I, 1. 3) Bezug genom-
men: . praecipiens Timotheo, ut caveat, ne talium rudium ali-
quis audiat haec mystica“. — Sie wiederholt sich Apologia 5, 22:
,,Sic ... Ariopagitam Dionysium Timotheo praecepisse legimus
(nämlich ne mystica ad indoctorum manus pervenirent), was sich auf
DN I, 8 (PG 3, 598c) bezieht: ,,. . τοΐς άγίοις τά άγια κατά την θείαν
παράδοσιν ένεδρύοντες καί των άμυήτων αύτά γελώτων καί έμπαιγ-
μών έξαιροΰμεν ... Σοί μέν ούν ταΰτα φυλάξαι χρεούν ώ καλέ Τιμόθεε
κατά τήν ίερωτάτην ύφήγησιν καί μήτε ρητά μήτε εκφορά τά -θεία
ποιεΐν εις τούς άμυήτους.“ — Traversari: ,,Sancta sanctis ex
traditione divina insinuantes eaque a risu et illusione rudium hac-
tenus atque infidelium vindicantes.. . Te quidem ista servare
convenit praeclare o Timothee juxta sacratissimam sanctionem
neque inter imperitos eloqui aut afferre divina“. — Auch DN III,3
(PG 3, 684a-—b) gehört hierher: ,,’Αλλ5 ΐνα τά εκεί μυστικά καί ώς
τοΐς πολλοΐς άρρητα.“ *— Endlich DN I, 8. Es kann auch hin-
gewiesen werden auf die Parallelle bei Proklus Plat. Theol. I, 4,
wo er sagt, daß Plato seine Gesinnung ganz klar offenbare nur
,,τοΐς γνησιωτάτοις των άκουόντων.“ — Beachtenswert ist dabei der
Wechsel der Bezeichnung für diejenigen, die diese Lehren nicht
zu hören bekommen sollen: bei Plato heißen sie ,,άπαίδευτοι“
die Ungebildeten, die also für die philosophischen Wahrheiten
nicht vorgebildet sind, und ,,οί πολλοί“ die Menge im Gegensatz
zur geistigen Elite. — Bei Ps. Dionysius heißen sie ,,άμύητοι“.
Der Ausdruck entstammt dem Mysterienwesen und bezeichnet
solche, die in die Mysteriengeheimnisse nicht eingeweiht sind.
Auch den Platonischen Ausdruck οί πολλοί gebraucht er DN III,
3 (PG 3, 684a): ,,τοΐς πολλοΐς άρρητα“. — Bei Nicolaus sind
es diejenigen, „qui elevationes intellectuales ignorant“, oder auch
nach den abgeblaßten Bezeichnungen der Traversariübersetzung:
„imperiti ac rüdes“, oder „indocti“, letzteres wieder nach Platos
Ausdruck gebildet. ·— Die mystische Theologie ist also sozusagen
nur für eine Elite feingeistiger und religiös hochstehender Men-
 
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