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Hoops, Johannes; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 5. Abhandlung): Shakespeares Name und Herkunft — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42024#0025
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7. Shakespeare, norm. Sakeespee und engl. Saxby

“an etymologizing distortion of something more in accordance with tlie
analogies ol‘ Bnglish family nomenclature.”
Er dachte an Herl eit ung aus einem altenglischen Personen-
namen Seaxberht. Aber dieser war viel zu selten, als daß er als
Ausgangspunkt für einen so verbreiteten Namen wie Shakespeare
in Betracht käme: Searle in seinem Onomasticon Anglosaxonicum
(S. 412) hat nur einen einzigen altenglischen Beleg für Seaxbeorht;
aus späterer Zeit scheint der Name überhaupt nicht mehr belegt zu
sein. Außerdem hätte Seaxberht, wenn es erhalten wäre, im Neu-
englischen Saxbert ergeben müssen, wie schon Mayhew in einer
Entgegnung auf Bradley seinerzeit geltend machte.1 Als Beweis
hierfür möchte ich verweisen auf Namenreihen wie ae. Cüpbeorht—
ne. Cuthbert, Norpbeorht- Norbert, Herebeorht—Heribert und Herbert,
Mpelbeorht—Ethelbert. Allenfalls hätte ae. Seaxberht mit Akzentver-
schiebung über Seäxberht [Siaxberkt] zu ne. Shaxbert werden kön-
nen. Aber eine Entwicklung zu ne. Shakspere oder Shakespeare ist
lautgeschichtlich ausgeschlossen und auch volksetymologisch höchst
unwahrscheinlich. Wie hätte Saxbert oder Shaxbert zu Shakspere
oder Shakespeare entstellt werden können, wenn dieser Name nicht
schon in der Sprache existierte? Die einzigen isolierten Formen, die
unter der unendlichen Fülle von Schreibungen für eine Herleitung
aus ae. Seaxbeorht herangezogen werdan könnten: William Shake-
spert (London 1539)2 und Shaxberd (Bevels Account 1604—5)3,
sind zweifellos Entstellungen der Schreiber4. Wenn Bradley sich
auf die Form Shaxberd beruft5, so haben wir hier wieder die schon
oben bemerkte Neigung zur Stütze unwahrscheinlicher Etymologien
völlig vereinzelte, entstellte Schreibungen heranzuziehen.
7. Shakespeare, norm. Sakeespee lind engl. Saxby.
Während Bradley den Namen Shakespeare aus dem Alteng-
lischen ableiten wollte, haben andre an Herleitungen aus dem
Französischen gedacht.
1 Academy 31, 168. Vgl. die ganze Auseinandersetzung der beiden For-
scher, ebenda S. 94, 168, 183, 203, 222 (1887).
2 Chambers II 369.
3 Chambers II 331 f. Evven 322.
4 Das ist auch die Meinung von Haney S. 8f. und Chambers II 372.
Zur Kennzeichnung des Schreibers des Revels Account, der einmal Shaxberd
schreibt, genügt ein Hinweis auf seine Schreibung Martliant of Venis und
gleich nachher Martchant of Venis.
5 Academy 31, p. 94. 183.
 
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