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Kymeus, Johann; Menzel, Ottokar [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 6. Abhandlung): Des Babsts Hercules wider die Deudschen: Wittenberg 1538 ; als Beitrag zum Nachleben des Nikolaus von Cues im 16. Jahrhundert — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42025#0038
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38

Ottokar Menzel

*fol. Ciijr
10

15

20

Man findet
inn keinen be-
werten
büchern, das
der Bapst solt
das weltlich
Haubt seyna
der weit.
Patricii.

Der Chur-
fürsten gewalt
ist nicht vom
Bapst.

Von weltlicher Obri-
kcit, vom Bapstumb ge-
schwecht.
Das Ander Capitel.
Was die Christenheit für schaden der Bebstlichen Tyranney
halben erbten hat, ist nn gesagt. Nu aber wollen wir zu hauffe
lassen Bitlium vnd Bachium, Babst vnd Keyser, vnd den Cusanum
auch hie zum scheid Dichter setzen.
*Von der lügenhafftigen Donation des Constantini, damit sich
der Bapst ins Keiserthumb geflochten hat, ist zuvor gesagt, das es
ein lauter fabelisch geticht ist, wie auch der Canon 12 q. 1 Futuram
(welcher Melchiadi Pape zugeschrieben wird, solche Donation zu
bekrefftigen) auch vntüchtig ist. Denn Melchiades hat vor Bapst
Sylvestro gelebt, ehe Constantinus getaufft ward, wie Gratianus
auch viel andere Canones aus den vnbewerten Büchern inn sein
Decret gelesen hat.
Item. Das man sagt vnd für gewis heit, es solt der Bapst
Adrianus das Reich inn die person Caroli magni transferirt haben,
ist auch ein gedieht, ja, wie das Sprichwort laut, Phanie janua
gewesen, da die Romanenses das Keyserthumb inen felschlich zu-
messen, davon auch Cusanus sagt, er hab inn den alten bewerten
büchern nihe gelesen, das der Bapst inn weltlichen Sachen solt das
heubt sein; hab aber das gegenteil an vielen orten funden, also
das die weltlichen Fürsten inn weltlichen Sachen seind nicht des
Bapsts kinder, wie er sich rühmet, sondern der Bepste Veter ge-
wesen. Daher vor Zeiten die Iveyser auch Patricii genennet worden,
welchen Titel inen der Bapst genomen hat, vnd müssen nu kinder
sein, die vormals Veter waren. Auch hat Cusanus die grossen lügen
widerlegt, da sich die Römer seer rühmen, es stünde die gewalt
der Churfürsten, einen Keyser zu welen, vrsprünglich bey irem
Bischoff. Er sagt, solche gewalt sey nicht vom Bapst sondern
bestehe inn der bewilligung, von welcher auch alle herschafft vnd
26. genennet: gennet D a) seyn: sey D.
7. HÖR ATI US, I Serm. 7, 20.
11—12. C. 12 q. 1 c. 15. 13—14. DECRETUM GRATIANI . . .,
Taurini 1620, I, Sp. 972; CC III, 2, fol. 53*. 17—18. CC III, 3, fol. 53y.
19. Vgl. das griech. Sprichwort Oaviou Füpa etwa bei F. Passow s. v. Odcvtop
21—28. Vgl. EC III, 2, fol. 53* und CC III, 3, fol. 54y. 29—31. CC III,
4, fol. 54Y. 31—S. 39, 5. CC III, 4, fol. 55*.
 
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