Metadaten

Kymeus, Johann; Menzel, Ottokar [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 6. Abhandlung): Des Babsts Hercules wider die Deudschen: Wittenberg 1538 ; als Beitrag zum Nachleben des Nikolaus von Cues im 16. Jahrhundert — Heidelberg, 1941

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42025#0044
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ottokar Menzel

samlung der Churfürsten vnd anderer gelerten Deudscher Nation,
inn Sachen Bepstliche Vermessenheit belangen, zuhauff zu bringen.
Das wolt der Bapst nicht gestaten, leget dem Diethero auff, er
solt im geloben, das er solch National Versandung nicht wolte an-
5 richten, sondern dis wolt er von im haben, er solt seinen Legaten
furcht, sictfuir gar nicht wegern, die Priesterschafft inn Deudschen Landen zu
dien concüüs! lianff zu fodern. Warumb das ? Ey, diese seine eidgenossen waren
so ernvest, das er nicht an in zweiffelt, sie würden im sein sach
nicht verterbn. Weil sich solchs die Deudschen wegerten einzu-
10 gehn, da bannet der Bapst, setzt grosse summa gelds zur bus, fert
fort, zu fodern von Deudschen, was im nur gefiel. Aber die ob-
genanten Fürsten schrieben an Bepstliche heiligkeit, wo sie solche
beschwerung nicht würde abschaffen, wolten sie sich vnterstehen,
der Sachen anderst zu raten.
15 *So nu denn kein Concilium on allein das Bepstische gelten
*f°t. Duj1 gQ^ wenn wird man den grewel im Tempel Gottes wie itzt durchs
predigen also auch durch ein gemein Christlich vrtel hinaus schlies-
sen ? Wenn wil man durch ein Concilium Christo sein ehre zu-
erkennen, welcher sich der Römische Stul vnternomen hat ?
20 Solchs Concilium wird vnser lieber Herr Christus Jhesus zu-
hauff fodderen, wenn er komen wird, zu richten die lebendigen
DieGenera?snS vnc^ die toden. Ich weis sonst keine hoffnung eins Generals Con-
Conc,ln' cilii, denn die vnsern sein nu der Münch vnd Pfaffen (mit sampt
irem Bannen, schinden vnd schaben) los. Was geht sie weiter not
25 an ? So wil vnser widderpart ehe alles vnglück gewertig sein, denn
weichen vnd der warheit platz geben. Wie kan es denn gut werden ?
Item. Es ist nicht allein vnbillich, das der Römische Bischoff
die Gallicana, Hispanica, Germanica vnd ander Nationalia Con-
cilia verachtet, sondern dis strafft auch Cusanus, das der Bapst
30 nicht von seiner misten wil vnd an den Stedten die Concilia halten,
da sie von Recht zu halten sein, wie er vormals zur zeit des Con-
cilii zu Basel die Deudschen wolt gen Bononiam zwingen, die er
itzt auch gern gen Mantua odder gen Vincentz hette, aus keiner
anderer meinung, denn, wie einer sagt, Lupus hiat, er hette die
3o Gense gern vor den Walt gehabt, die Schaffe ausser dem pferch,
den Fuchs aus seiner Hole, hat im aber gef eilet. Darumb saget
Cusanus also: Es solt im der Römische Bischoff wol gefallen lassen
21—22. 2 Tim. 4, 1. 27—31. Vgl. CC II, 25, S./248.
34. PLAUTUS, Stich. 605; cgi. A. Otto a. a. O., S. 198.
37—S. 45, 13. Vgl. CC II, 25, S. 247—249.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften