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Kymeus, Johann; Menzel, Ottokar [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1940/41, 6. Abhandlung): Des Babsts Hercules wider die Deudschen: Wittenberg 1538 ; als Beitrag zum Nachleben des Nikolaus von Cues im 16. Jahrhundert — Heidelberg, 1941

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https://doi.org/10.11588/diglit.42025#0079
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Johannes Kymeus: Des Babsts Hercules wider die Deudschen

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fangen, so viel trefflicher gelerten ewig gedechtnis verleschen vnd
der alten Christlichen Kirchen fustapfen, beide inn bücher vnd leben
verfast, sein vertilget worden. Vmb ein solche Helena kempfft
noch heut von tag der Bapst, auff das aller der land vnd leut zu
bodem gehen, die seinem Teufflischen Regiment nicht wollen vnter-
than sein, des sich Gott im himel ein mal erbarmen wird vnd den
Hellischen Lucifer vom himel stürtzen.
Vnd weil ich weis, das itzt alle warhafftige schrifft von den
lestermeulern raus beschmeist werden, zweiffel ich nichts, sie wer-
den dis Buchlein nicht vngeschendet lassen vnd sagen: Er hat dem
fromen hochgelerten Cardinal von Cusa vnd etzlichen andern mehr
vnrecht gethan, das er sie auff seine seiten gezogen hat, die doch
mit leib vnd sele des Bapsts sein. Item, das er auch einfüret
etzliche abtrünnige * Ketzer, den nicht zu gleuben ist. Antwort:
Wie ich den Cusanum tractirt habe, billicher oder vnbillicher
weise, befehl ich einem jeden vnparteischen Leser, aus diessem
meinem Büchlein zu vrteilen.
Zum andern hab ich keinen, er sey gleich from oder bös vom
Bapst gehalten, als für einen Meister, dem zu vertrawen sey, ein-
gefüret, sondern was ich aus Heiliger schrifft wider das Bapstum
als einen gewissen grund, dem zu gleuben stehet, habe, dasselbige
hab ich auch wollen bezeugen mit vieler achtbarer vnd hochgelerter
zeugnis. Gehet mich derhalben nichts an, wasserley Glauben,
Faction oder Religion dieselbigen gewesen sein. Denn wo sie der
warheit gemes reden, ehre ich sie als frome zeugen der warheit,
wo nicht, las ich sie irem Herrn stehen oder fallen. Vnd solchs
ist gemein bey allen Christlichen Lerern, vnangesehen die person,
was recht geredt ist, für recht zu erzelen.
Paulus gedenckt zum Tito des Epimenidis. Augustinus füret
auch ein seinen Platonem, wie alle andere Scribenten pflegen. Vnd
ob dieselbigen Heiden gewesen seind, solt darumb alles erlogen sein,
was sie geredt haben ? Non ratio persone, sed veritatis habenda est.
Hat Cusa vnd andere mehr dem Bapst an etzlichen orten
(vnbillicher vrsach beweget) zu viel nachgeben, was gehet vns das
an .J Es haben bey den Grecis Ireneus vnd Apollinaris, bey den
Latinis Tertullianus, Lactancius, Victorinus vnd Severus * auch zu
viel der Milliariorum Secten nachgeben, auch viel vnter den alten
inn einer Sachen nicht gleich vrteil geben. Solte darumb all ire
schrifft falsch sein ? Darumb heist es: Omnia probate, quod bonum
est tenete. Vnd Augustinus: Omnia legite, que bona sunt tenete.

10

*fol. L
15

Aller gelerten
autoritet, das
Christen-
thumb belan-
gen, besteht
inn Gottes
wort.

25

30

35
*fol. Lv

40
 
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